Ballblazer

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Ballblazer
Titelbild vom Spiel
Spiel Nr. 737
Bewertung 6.47 Punkte bei 17 Stimmen
Entwickler
Firma Entwicklung: Lucasfilm Games
Portierung: K-Byte
Verleger Activision, Epyx, Mastertronic (Ricochet), Top 30 Software
Musiker Russell Lieblich
HVSC-Datei MUSICIANS/L/Lieblich_Russell/ Ballblazer.sid
Release 1985
Plattform(en) Atari 800, Atari 5200, Atari 7800, Atari ST, Amiga, Amstrad CPC, Apple II, C64, MS-DOS, MSX, NES, ZX Spectrum
Genre 3D-Scrolling, Simulation
Spielmodi Einzelspieler
2 Spieler (simultan)
Steuerung Icon Port1 2.pngIcon joystick 1-2.png
Medien Icon disk525.png, Icon kassette.png
Sprache Sprache:englisch


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der orange Spieler erzielt den Ausgleichstreffer.

Bei Ballblazer handelt es sich um die dreidimensionale Simulation einer fiktiven, futuristischen Ballsportart. Gemäß der mitgelieferten Beschreibung geht es dabei um nicht weniger als das Endspiel der galaktischen Ballblazer-Meisterschaft, welches auf einem quadratischen, auf einem kleinen Asteroiden angelegten Spielfeld (55 x 21 Quadrate zu 5 x 5 Meter = 275 x 105 Meter) ausgetragen und per Live-Übertragung bis in die hintersten Winkel der Milchstraße gesendet wird.
Ziel ist es, mit Hilfe des eigenen, Rotofoil getauften Schwebefahrzeugs (Höhe = 2 Meter, Gewicht = 3000 Kg) den als Plasmorb bezeichneten Spielball während der ein bis neun Minuten dauernden Partie am wahlweise menschlichen oder verschieden starken (1 = schwach bis 9 = stark) computergesteuerten Opponenten vorbei in das ortsveränderliche Tor zu bugsieren. Gleichzeitig müssen nach Möglichkeit erfolgreiche Torschüsse des Gegenspielers verhindert werden. Das Rotofoil ist hierfür mit Kraftfeldern ausgestattet, welche den Kontrahenten automatisch abstoßen bzw. den Plasmorb bei dessen Annäherung einfangen, um ihn anschließend auf Knopfdruck in Richtung gegnerischem Tor abzuschießen.


Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielfeld mit Rotofoils.

Der Bildschirm ist horizontal in zwei gleich große Bereiche geteilt, welche den Blickwinkel des jeweiligen Spielers wiedergeben. Das Spielfeld selbst besteht in der C64-Fassung aus grünen und weißen Quadraten (Atari-Version: Hell- und Dunkelgrün). Die Ausrichtung des Rotofoil-Fahrzeugs geschieht hierbei automatisch in Richtung des Plasmorb. Das Rotofoil kann daher nur nach rechts/links und vorne/hinten manövriert werden, Drehungen sind nicht möglich oder nötig. Die Darstellung der Bewegungen geschieht dabei flüssig und schnell, und erzeugt einen realistischen 3D-Effekt.

Spielfeld mit Plasmorb.

Die dreidimensionale Darstellung des Spielfelds inklusive der realistischen Reaktionen der Rotofoils auf Steuereingaben und die intuitive Musik waren 1984 eine kleine Sensation, und sind auch heute noch durchaus sehenswert. Das ganze Spiel steckt voller kleiner, liebevoller Details, wie z.B. der Berücksichtigung der Oberflächenkrümmung des kleinen Asteroiden. So ist es daher nicht möglich, vom einen Ende des Spielfelds den gegenüberliegenden Rand zu sehen. Dieser taucht erst nach und nach in der Vorwärtsbewegung über dem Horizont auf.


BallblazerRotofoil1.jpg : : : : : BallblazerRotofoil2.jpg

Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielfeld mit wanderndem Tor.

Das Rotofoil wird mittels Joystck gesteuert, der Plasmorb mit Feuerknopfdruck abgeschossen. Die Torgröße verkleinert sich bei jedem Treffer. Das Erzielen von Toren aus größerer Entfernung wird mit mehr Punkten (2-3) belohnt als jenes aus kürzerer Distanz. Auch ist es wenig ratsam, den Plasmorb länger als nötig mit sich herumzutragen, da auch die Computergegner sofort versuchen, diesen mit einem gezielten Rammstoß zu befreien. Allgemein bringt das Spiel gegen einen menschlichen Gegner das größte Vergnügen. Die Flüche und Frustration des Unterlegenen Spielers geben dem Spielerlebnis erst die rechte Würze. Die Computergegner eignen sich jedoch gut als Sparringspartner, da der Schwierigkeitsgrad hier wählbar ist, und man sich im Spiel gegen den Computer gut mit der intuitiven Musik vertraut machen kann.

Bedienung im Titelbild
  • Return  = Demo-Spiel starten.
  • F3   = Optionenauswahl (oberer Spieler, Spieldauer, unterer Spieler).
  • F5   = Spielerauswahl (Human / Druid 1-9) oder Spieldauer (1-9 min).
  • F7   = Spielstart mit eingestellten Optionen.


Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tipps:
  • Das Fahrzeug zeigt immer in die Richtung in der sich der Plasmorb oder das Tor befindet, deshalb können manchmal abrupte Richtungswechsel stattfinden.
  • Man kann den Plasmorb gegen die Spielfeldbande schießen und das Reflexionsgesetz ausnutzen.
  • Man kann den Plasmorb innerhalb einer Drehung wegschießen um ihn auf eine gebogene Flugbahn zu bringen.
  • Um den Gegner den Plasmorb abzunehmen muss man ihn im richtigen Winkel rammen.

Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das Spiel sind keine Cheats oder POKEs bekannt. Anscheinend gibt es auch keine Version mit Trainerfunktionen.

Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note):
6.47 Punkte bei 17 Stimmen (Rang 669).
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C64Games 7 9. Februar 2016 - 7 von 10 Punkten - 21859 downs
Lemon64 7 9. Februar 2016 - 6,8 von 10 Punkten - 81 votes
Ready 64 7 9. Februar 2016 - 6,5 von 10 Punkten - 2 votes
C64.com 9 9. Februar 2016 - 9 von 10 Punkten - 6016 downs
The Legacy 8 9. Februar 2016 - "sehr gut" - 6 votes
Kultboy.com 7 9. Februar 2016 - 7,3 von 10 Punkten - 13 Stimmen
64er 9 Ausgabe Januar 1986 - 13 von 15 Punkten - S.162
Happy Computer - Sonderheft Nr.3 1985 - keine Bewertung
Ausgabe Oktober 1985 - keine Bewertung
Commodore Horizons 7 Ausgabe Februar 1986 - 7 von 10 Punkte - S.16
Commodore User 7 Ausgabe Februar 1986 - 3 von 5 Punkten - S.25
Ausgabe Juni 1988 - 9 von 10 Punkten - S.82
Your Computer 6 Ausgabe März 1986 - 3 von 5 Punkten - S.48
Zzap!64 10 Ausgabe Dezember 1985 - 98% Wertung - S.13
Ausgabe Januar 1986 - 98% Wertung - S.12


Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

64'er (1/86): "Aufgrund der einfachen Regeln kann man "Ballblazer" innerhalb von Minuten lernen. Doch das Spiel selber ist so perfekt programmiert, dass es einen eher an eine physikalische Simulation erinnert. Und damit eröffnet sich ein weites strategisches feld, da man während dem Spiel laufend neue "Naturgesetze" der Ballblazer-Welt findet und in Spieltricks umsetzen kann. Motivation: 13/15"

Rombachs C64-Spieleführer II: "Ballblazer ist ein grafisch sehr gut gelungenes Spiel, daß [sic!] auch von seiner Motivation her begeistern kann. Gerade wenn man gegen einen menschlichen Partner spielt, kann es zu verbissenen Zweikämpfen kommen, bei denen je nach Geschick mal der eine, mal der andere vorne liegt. Ein Spiel, das sicher fesseln kann."[1] (Urteil 1)[2] Die vollständige Beschreibung des Spiels findet sich hier.

Flodder: "Ballblazer war damals tatsächlich etwas ganz Neues. Nicht nur wegen der ungewohnt flüssigen Darstellung und des 3D-Effekts, sondern wegen des ganz und gar anderen Spielprinzips. Auch wenn heutzutage die grafische Darstellung natürlich niemanden mehr vom Hocker reisst, ist zumindest der Kampf gegen einen menschlichen Gegner immer noch ab und zu ein vergnügliches Spielchen wert. Gegen den Computer fand ich es dagegen schon damals eher langweilig. Daher von mir 6 von 10".

Shakermaker303: "Bin ein wenig hin- und hergerissen, was die Bewertung angeht. Die Grafik ist gut umgesetzt und läuft flüssig. Irgendwie kommt hier aber kein richtiger "Drive" während des Spielens auf. Auf dem Atari 800 lässt sich das Game etwas besser händeln. Daher 7 von 10 Punkte."

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Entwicklung von Ballblazer und des gleichzeitig entstandenen Rescue on Fractalus! betrieb Lucasfilm einen ungewöhnlich großen Aufwand. So wurde nicht nur das Spiel selbst für den Auftraggeber Atari entwickelt, sondern durch die Lucasfilm angeschlossene Special-Effects-Schmiede Industrial Lights and Magic naturgetreue 1:1 Modelle der Rotofoils für die Vorstellung des Spiels auf einer großen Pressekonferenz hergestellt.
Unglücklicherweise entschied sich der Auftraggeber Atari jedoch, beide Spiele nach deren Fertigstellung Mitte 1984 nicht sofort zu veröffentlichen, sondern zunächst eine Portierung für die Konsole Atari 5200 in Auftrag zu geben, und die eigentlich fertige Atari 800 Version noch zurück zu halten, um den schleppenden Verkauf des 5200 durch erstklassige und exklusive neue Software etwas anzukurbeln. Durch Indiskretionen innerhalb des Atari-Managements gelangten jedoch schon kurz nach der Pressekonferenz Raubkopien der Beta-Versionen beider Spiele in der Atari-800-Fassung in Umlauf, und verbreiteten sich rasend schnell, so dass bis zur tatsächlichen Veröffentlichung im Jahr 1985 der Atari-Markt bereits gesättigt war, und nur sehr wenige Exemplare des Spiels verkauft werden konnten. Auch blieb die Konsole 5200 aufgrund des zwischenzeitlichen Zusammenbruchs des Videospielemarkts und technischer Unzulänglichkeiten ein Flop für Atari, woraufhin die inzwischen von Jack Tramiel übernommene Firma ihr Engagement auf dem Videospielemarkt vorübergehend beendete. Da Tramiel an Spielsoftware nicht interessiert war, wurde Lucasfilm kurzerhand aus dem Vertrag entlassen. Für Lucasfilm Games ergab sich damit die Möglichkeit, nach dem Desaster mit der Atari-Version Lizenzen für das Spiel u.a. an Firmen wie Activision und Epyx zu vergeben, die daraufhin Portierungen für die meisten gängigen 8-Bit-Systeme sowie später auch für Amiga und Atari ST herausbrachten. Ende der 1980er-Jahre wurde das Spiel nochmals für einige Zeit durch Mastertronic als Billigspiel auf Kassette vertrieben.
Die Atari-Versionen verfügten über eine frühe Form von Antialiasing, in dem die breitere Farbpalette des Atari 800 bzw. 5200 dazu genutzt wurde, die an die Kanten von diagonalen Linien angrenzenden Pixel in einer Zwischenfarbe darzustellen und somit optisch zu verwischen. Die Atari-Fassung ist daher die optisch gelungenste 8-Bit-Version des Spiels. 1990 erschien mit Masterblazer ein 16-Bit-Remake für Amiga, Atari ST und PC-DOS. Entwickelt wurde sie von Infernal Byte Systems für Rainbow Arts. Weiterhin entwickelte Factor 5 für LucasArts ein weiteres Remake, Ballblazer Champions, welches 1997 für die Playstation erschien.


Videomitschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Ein Video zum Spiel, erstellt von Longplayer DerSchmu




Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Cover der Diskversion.
Cover der Kassettenversion von Mastertronic.





Kassette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Kassettenversion Mastertronic/Ricochet.



Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Topscore von Ivanpaduano
  1. Ivanpaduano - 4 (13.10.2019)
  2. Flodder - 3 (03.01.2016)
  3. Leer - 0 (tt.mm.jjjj)


2. Platz von Flodder 3. Platz von Leer
2. Platz von Flodder 3. Platz von Leer


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Ballblazer


Quellen

  1. Pascal Ciampi, Ralf Tellgmann: "Rombachs C64-Spieleführer II", Rombach, 1986, Seite 269
  2. Pascal Ciampi, Ralf Tellgmann: "Rombachs C64-Spieleführer II", Rombach, 1986, Seite 371