Goldene Edition

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Goldene Edition
Goldene Edition
Typ Heimcomputer
Hersteller Commodore
Neupreis Wurde ausschließlich verschenkt
Erscheinungsjahr 1986
Produktionsende 1986
Prozessor MOS 6510 @ ca. 1 MHz
Speicher 64 KByte, aufrüstbar
OS BASIC V2.0
Sonstiges Wurde verschenkt an Journalisten, Politiker und Commodore-Mitarbeiter


Die Goldene Edition ist der Name einer limitierten Sonderausgabe des C64. Weitere geläufige Trivialnamen sind goldener C64, C64 Gold, Jubiläumsausgabe oder englisch gold edition.

Goldener C64 in den USA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anlässlich des Verkaufs von einer Million Commodore 64 Rechnern in den USA wurde schon im Jahr 1984 ein goldener C64 auf der Winter CES in den USA ausgestellt. [1] CES steht für Consumer Electronics Show, eine große Fachmesse für Unterhaltungselektronik, die jährlich in Las Vegas stattfindet. Der Verbleib des Rechners - nach anderen Quellen sollen es mehrere gewesen sein - ist ungeklärt.

Goldener C64 in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Goldene Edition aus Deutschland ist weit mehr bekannt:

Am 5. Dezember 1986 wurden im Rahmen einer Feier im BMW-Museum München anlässlich des millionsten in Deutschland verkauften C64 an Vertragshändler, Journalisten und Politiker eine unbekannte Anzahl dieser Geräte verschenkt. Die Presse schrieb damals teils von 150, teils von 200 Stück. Die Vertreter der Commodore-Kunden machten dabei den größten Teil der geladenen Gäste aus. Die Presse war durch einige Redakteure, unter anderem von Commodore Welt oder Happy Computer, vertreten. Beispielsweise war auch Boris Schneider unter den Gästen.


Die Computerwoche schrieb: "Commodore feierte 1986 den Verkauf des millionsten C64 in außergewöhnlicher Form: Eine auf 200 Stück begrenzte Anzahl goldener C64 wurde bei einer Feier am 5. Dezember 1986 in München verteilt..." [2]

In der Zeitschrift RUN hieß es dagegen: "Der RUN-Chefredakteur Manfred Schmidt verschenkte gemeinsam mit Siggi Pesch im BMW-Museum München die vergoldeten C64-Brotkästen mit den Nummern 1000001 bis 1000150."[3]

Weitere Geräte, meist mit höheren Seriennummern, wurden z.B. an verschiedene Commodore-Händler, Werbe- und Geschäftspartner und Großkunden vergeben und üblicherweise postalisch versandt.

Die Goldene Edition war ein funktionsfähiger Commodore 64 mit goldfarben lackiertem Brotkasten-Gehäuse. Auch die Innenseite war bemalt. Üblich wäre Ende 1986 bereits das Gehäuse des C64C gewesen, doch mit dieser Jubiläumsausgabe wurde - wohl ohne diesen Hintergedanken - ein Hinweis auf die Modelle C64G und die sogenannten Aldi-C64s gegeben, die bald wieder den Standard darstellen sollten.
Als Hauptplatine war eine ASSY 250407-01 verbaut.
Die Tastatur der Goldenen Edition war weiß, die Funktionstasten grau. Die Abdeckung der Control Ports fehlte bei diesen Geräten aus unbekanntem Grund.
Ein Netzteil, sonstige Anschlusskabel oder Peripherie wurde nicht mit verteilt.
Gefertigt wurden die Stücke im Commodore-Werk in Braunschweig. Der Rechner war auf eine verzierte Acrylglas-Platte montiert. Die Beschriftung auf der Acrylplatte lautete:

GOLDENE EDITION
aus Anlaß des 1.000.000sten
C64 in Deutschland
5. Dezember 1986

Die Seriennummer 1.000.XXX wurde per Hand oben links am Markenschild des Rechners eingetragen. Dabei wird die Zahl fast immer ohne Trennpunkte zwischen den Tausenderstellen geschrieben. Die bekannten Modelle legen nahe, dass vermutlich nur die ersten Geräte eine Seriennummer mit Punktierung bekommen haben.

Ein goldener C64 im Betrieb

Wie viele Goldene C64 existieren oder existierten, ist nicht eindeutig bekannt. Manche Quellen geben 150 Stück an, genau genommen wird in obigem Artikel aber lediglich ausgesagt, dass im Dezember 1986 150 Stück davon verschenkt wurden - nicht, wie viele gefertigt wurden und was mit den restlichen Geräten passierte. Laut dem Commodore-Mitarbeiter Dr. Peter Kittel sollen insgesamt 1.000 Goldene C64 hergestellt worden sein.[4] Angeblich soll der goldene C64 mit der Nummer 1.001.000 im Flur eines Commodore-Bürogebäudes gehangen haben. Dies basiert jedoch auf einer einzelnen unbestätigten Aussage. Es existieren Fotos von Seriennummern, die höher als 1.000.350 liegen, eine Anzahl von 1000 Geräten ist jedoch sehr unwahrscheinlich. Der Überblick der nachfolgenden Tabelle legt eine Gesamtauflage von geschätzt 400 Stück nahe.


Liste bekannter Modelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus verschiedenen Internet-Quellen, sowie in der Fan-Szene, sind mittlerweile einige Goldene Editionen bekannt. Die folgende Auflistung ist natürlich keine Garantie für die Authentizität. Eine Auflistung erfolgt hier nur mit Erlaubnis des Eigentümers, sofern es nicht ohnehin eine öffentlich einsehbare Quelle gibt. Der C64-Wiki-Redaktion sind außerdem noch über ein Dutzend weitere Geräte bekannt.


Seriennummer Quelle/Besitzer
(Referenz)
Anmerkung
(Herkunft, Zustand)
1.000.008 c-64.org Seriennummer ist an den Tausenderstellen punktiert.
1.000.012 Im Besitz eines Forum64-Users eBay-Versteigerung April 2021, siehe auch Thema: (M)ein goldener C64 auf Forum64.de.
Seriennummer ist an den Tausenderstellen punktiert.
Siehe auch Interview mit Torsten Seibt.
1.000.013 Im Besitz von Forum64-User ULiS eBay-Versteigerung Dezember 2019.
Beschädigte Acryl-Platte. Ein Slotblech ist vorhanden, wurde vermutlich nachträglich eingebaut.
Seriennummer ist an den Tausenderstellen punktiert.
1.000.023 ? eBay-Versteigerung März 2010.
1.000.037 richardlagendijk.nl
1.000.039 ? eBay-Versteigerung November 2018.
1.000.043 www.old-computers.com eBay-Versteigerung November 2017.
1.000.045 ? eBay-Versteigerung November 2015 und erneut im Mai 2017.
1.000.051 www.zimmers.net
1.000.057 heinzig.info
1.000.058 64'er Magazin (Umfragewettbewerb) [5]
1.000.063 Im Besitz des Computeum; Foto von Wolfgang S. auf www.flickr.com
1.000.073 ? eBay-Versteigerung April 2024 (Thema: Kurioses und Interessantes bei Ebay auf Forum64.de), laut Angabe des Anbieters "In meiner damaligen Funktion als stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift „PC Magazin“ war ich persönlich zu der Feier eingeladen."
1.000.080 ? eBay-Versteigerung Jänner 2019.[6]
1.000.098 In diesem C64-Wiki-Artikel eBay-Versteigerung Mai 2015.
1.000.109 Im Besitz eines Forum64-Users eBay-Versteigerung November 2016.
1.000.111 [Im Besitz von Forum64-User TheRealWanderer] * eBay-Versteigerung Dezember 2020.
Originale Acrylplatte ist nicht mehr vorhanden.
Wurde mit der Platte von Gerät 1.000.193 ersetzt.
(*) Weiterverkauf per ebay-Versteigerung am 25. Feb. 2024
1.000.126 Agentur Dr. Haffa & Partner
1.000.131 ? eBay-Versteigerung Dezember 2018.
1.000.144 Im Besitz des Computeum
1.000.183 www.zock.com
1.000.190 Im Besitz von Forum64-User Jive
1.000.193 Im Besitz von Forum64-User TheRealWanderer Nur Oberschale und Acrylplatte existieren noch.
Acrylplatte wurde zur Renovierung von Gerät 1.000.111 verwendet.
1.000.199 www.zock.com
1.000.210 C64-Ausstellung Braunschweig 2017 Seriennummer ist undeutlich, könnte auch 1.000.216 lauten.
1.000.212 www.commodore.ca
1.000.214 Im Besitz eines Forum64-Users eBay-Versteigerung Dezember 2016.
1.000.223 Kai Engelbrecht, ProjectK74.org Kauf über eBay-Kleinanzeigen.
1.000.227 HomeComputerMuseum, Helmond Sponsored by Mica IT
1.000.237 ? eBay-Versteigerung Juni 2015.
1.000.240 www.heimcomputer.de
1.000.243 ? eBay-Versteigerung Mai 2014.
1.000.264 www.zock.com
1.000.288 www.1000bit.it
1.000.292 www.starekompy.pl
1.000.316 www.heimcomputer.de
1.000.328 ? eBay-Versteigerung September 2016
1.000.336 Deutsches Technikmuseum Berlin
1.000.348 Petro Tyschtschenko (Commodore-Mitarbeiter)
1.000.362 heinzig.info


Sammlerwert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den noch deutlich höher gehandelten C65-Prototypen ist der Goldene C64 eines der begehrtesten Sammlerstücke unter den Commodore-Computern. Zwischen 2009 und 2021 erreichten vereinzelte Auktionen Höchstpreise von bis zu 6.464 € [7]. Der durchschnittlich erzielte Auktionspreis (zwischen etwa 1.500 und 3.500 €) lag allerdings weit unter diesem Preisrekord. Vereinzelt wurde auch ein Goldener C64 von Unternehmen für einen wohltätigen Zweck versteigert. Weiterhin gibt es Besitzer, die in Online-Auktionen für Goldene C64 ganz bewusst Höchstpreise erzielen wollen. Z.B. wurden im April 2014 19.990,09 € [8] ohne Erfolg gefordert.

Ein neuer Preisrekord bei eBay wurde am 11. April 2021 nur knapp verpasst. Trotz teilweise abgeschliffenem Goldlack konnte der Rechner 1.000.012 einen Preis von 6.450 € erzielen.


Fälschungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der hohe potenzielle Kaufpreis führt auch dazu, dass immer wieder unterschiedlich überzeugende Fälschungen auftauchen, bei denen z.B. das Gehäuse einfach nur nachträglich mit Goldfarbe angemalt wurde. Bisweilen werden auch andere Eigenarten der Geräte bis hin zur Acrylplatte mit Täuschungsabsicht gezielt gefälscht. Ebenso fertigen manche Commodore-Fans Nachbauten an, die klar erkennbar als Replik markiert sind.

Bekannte Betrugsversuche gab es in den letzten Jahren beispielsweise mit den Seriennummern 1.000.017 und 1.000.074 - Sie wurden als Original deklariert zum Verkauf angeboten, obwohl es sich um Fälschungen handelte. Es ist also in jedem Fall ratsam, genau zu prüfen bevor man einen Kauf tätigt.

Außerdem wurde im März 2021 in einer Online-Kleinanzeige ein Gerät mit unscharfen Fotos und der Seriennummer 1.000.013 angeboten. Ein anderes Gerät mit dieser Nummer ist aber bereits bekannt.[9]

Geräte ohne Seriennummer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Model mit unbeschriftetem Schild ohne Seriennummer und auch ohne Platte, wurde 2017 bei eBay versteigert. Der Verkäufer gab an, das Gerät vor Jahren in diesem Zustand erhalten haben und nannte keine weiteren Hintergrundinformationen.

In den Jahren 2003 und 2004 wurde ein goldener C64 mit Acrylplatte, bei dem das Schild mit der Seriennummer verloren ging, mehrfach bei verschiedenen Onlineauktionen angeboten.


Bilder [10][Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Ohne Acrylplatte mit MultiMAX-Modul
Rückansicht
Bei Originalgröße zu erkennen: Seriennummer 1.000.098




Das Innenleben: Eine ASSY 250407-Platine von 1983
Hier erkennt man gut die fehlende Abdeckung



Der goldene Amiga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch einen goldenen Commodore Amiga gab es. Er wurde angeblich von der Firma Commodore an die Redaktion einer deutschen Amiga-Zeitschrift verschenkt, als der Verlag sein zweijähriges Bestehen feierte. Auch hier war der Rechner auf eine sehr ähnliche Plexiglasscheibe montiert, trug aber die Inschrift:

AMIGA
zum 2. Geburtstag
C= Commodore


Ähnlich dem amerikanischen Goldenen C64, ist über den goldenen Amiga kaum etwas bekannt.[11] Der Rechner gilt als verschollen, angeblich war er ein Einzelstück. Auf der Webseite bigbookofamigahardware.com gibt es ein Bild des goldenen Amiga.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]