Maus

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Commodore Maus 1351

Die Maus (engl. Mouse) ist ein Eingabegerät, welches u.a. zur Steuerung von Benutzeroberflächen (GUI) dient, aber auch in Computerspielen und Anwendungen genutzt wird. Während am C64 die Maus nur in wenigen Computerspiele und Anwendungen sinnvoll genutzt werden kann, hat sich die Maus neben der Tastatur auf den Computersystemen PC und Mac als wichtigstes Eingabegerät durchgesetzt.

Allgemein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die klassische Computermaus wurde Anfang der 1980er Jahre am Xerox PARC entwickelt und besteht aus einer Laufrad-Kugel in einem handlichen Gehäuse. Über Sensoren wird eine Kugelbewegung in X- und Y-Richtung gemessen und an dem Computer gemeldet. Entsprechende Programme verarbeiten diese Signale und bewegen z.B. den Mauszeiger an die richtige Bildschirmposition. Damit eine Maus gleichmäßiger läuft, wurde sie auf ein sogenanntes Mauspad gelegt. Dieses bestand häufig aus mit Stoff überzogenem weichem Schaumstoff oder (später) härterem Kunststoff, und diente in erster Linie dazu, durch eine griffige Oberfläche die Mauskugel nicht rutschen zu lassen. Außerdem wurde die Verschmutzung der Mauselektronik dadurch etwas herausgezögert.

Zusätzlich besitzen Mäuse ein, zwei oder mehr Funktionsknöpfe, heutzutage meist auch zusätzlich ein Scrollrad zum einfacheren Lesen von langen Texten auf dem Bildschirm. Standardmäßig besitzt die klassische Computermaus zwei Druckknöpfe oben, und zwar auf der linken und rechten Seite, wobei der linke Druckknopf üblicherweise zur Steuerung, Markierung oder Menüpunktanwahl genutzt wird. Seit den 1990er Jahren hat sich, hauptsächlich durch Verbreitung des Betriebssystems Windows 95, die Nutzung des rechten Druckknopfes für das sogenannte Kontextmenü durchgesetzt. Die Belegung der weiteren Funktionstasten lassen sich heutzutage über den Maustreiber festlegen.

Die Entwicklung beim Anschluss der Computermäuse ist nicht stehengeblieben und so gibt es heute Modelle, die nicht mehr über die (jahrelang als Standard beim Anschluss einer Maus angesehene) serielle Schnittstelle (beim PC meist RS-232) angeschlossen werden können, sondern über die neueren Schnittstellen PS/2, USB und dabei auch drahtlos per Infrarot, Funk oder Bluetooth genutzt werden können.

Zusätzlich eliminieren Funkmäuse im Gegensatz zu steckerorientierten Anschlussarten das Verbindungskabel, was ihnen Vorteile in der Bewegungsfreiheit verschafft, auf der anderen Seite aber auch eine etwas verlangsamte Reaktionszeit sowie die Abhängigkeit von Batterien/Akkus.

Auch haben Neuentwicklungen bei der Bewegungserfassung, wie die (mechaniklose) optische Abtastung (heutzutage Quasistandard bei Mäusen), dem wartungsintensiven System aus Kugel, Übertragungsrollen und Sensorscheiben den Rang abgelaufen und dabei sowohl die Robustheit als auch gleichzeitig die Positionsauflösung enorm erhöht.

Maus am C64[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am C64 wurden PC-Computermäuse (serielle Maus, angeschlossen an COM-Schnittstelle des IBM-kompatiblen PCs) in der Regel über eine entsprechende Interface-Karte an die serielle Schnittstelle oder an den Userport angeschlossen, nicht jedoch über die Controlports. Es gibt aber auch für diese Option spezielle Adapter:

Mäuse speziell hergestellt für den C64 wurden dagegen standardmäßig an den Controlport angeschlossen. Beim C64 wird grundsätzlich zwischen zwei Maustypen unterschieden, wobei er Unterschied hier in der Arbeitsweise der Maus bzw. ihrem Interface liegt.

Digital - Joystickmodus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die sogenannte Joystickmaus ist ein Joystick in der Form einer Maus. Es handelt sich also um keine "echte", analoge Maus. Damit sind zwar nur einfache horizontale, vertikale und 45°-diagonale Bewegungen möglich, dafür kann die Maus auch mit Programmen eingesetzt werden, die nur auf Joysticksteuerung ausgelegt sind. Eine Erkennung der Geschwindigkeit ist nicht möglich, ein Mauszeiger bewegt sich also nur mit der vom Programm festgelegten Geschwindigkeit.

Auch viele Amiga-Mäuse können am C64 im Joystickmodus genutzt werden, aber nicht alle, da es Unterschiede in der Bauart gibt.

Analog - Proportionalmodus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorteile einer analogen Maus liegen in der Erkennung der Bewegungsgeschwindigkeit aber auch der "Position" der Maus. In der Regel können bei dieser Maus auch zwei Funktionstasten unabhängig voneinander abgefragt werden. Die Signale werden hierbei ähnlich wie bei den Paddles über die zwei A/D-Wandler des Soundchips verarbeitet. Die Analogmaus ist hauptsächlich für die Arbeit mit GEOS geeignet, aber auch einige von GEOS unabhängige Anwendungsprogramme und Spiele unterstützen sie.

Anschlussbelegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der 9-poligen D-Sub-Buchse, vergleiche dazu die Anschlussbelegung eines Controlports aus der Steckersicht:

Pin Joystick-Modus Proportional-Modus Micromys-Modus Atari Amiga
1 nach oben rechte Taste rechte Taste XB YA (V-pulse)
2 nach unten unbenutzt mittlere Taste XA XA (H-pulse)
3 nach links unbenutzt Mausrad oben YA YB (VQ-pulse)
4 nach rechts unbenutzt Mausrad unten YB XB (HQ-pulse)
5 unbenutzt Y-Position Y-Position NC MBUT
6 linke Taste linke Taste linke Taste LBUT LBUT
7 +5 V +5 V +5 V +5 V +5 V
8 GND GND GND GND GND
9 rechte Taste X-Position X-Position RBUT RBUT

Software[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt nur wenig C64-Software, für die man eine Maus benötigt bzw. die eine Bedienung mit der Maus ermöglicht. Eine Ausnahme sind cc65-Programme, die einen mou-Treiber nachladen. Die wichtigsten sind hier kurz erwähnt:

Anwendungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersicht der Mausarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klassische Computermaus (mit Kugel und einem Knopf oder mehreren Knöpfen)
  • Maus mit Mausrad (Wheelmouse)
  • Optische Mäuse, entweder LED oder Laser (seit Mitte der 1990er Jahre)
  • Funkmäuse (also Betrieb ohne Kabel; allerdings Akku oder Batterie nötig; seit etwa dem Jahr 2000)
  • Optische Funkmäuse (allerdings Akku oder Batterie nötig; seit etwa dem Jahr 2002)
  • Mäuse z.B. über induktiven Mousepad (batterielos, seit etwa dem Jahr 2004)

Aktuelle Mäuse am C64[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mäuse für den C64 stammen aus einer Zeit, in der nur Kugelmäuse gebaut wurden. Kugelmäuse wurden jedoch schon vor vielen Jahren von den in der Praxis wesentlich robusteren optischen Mäusen ersetzt. Um diese Mäuse auch am C64 nutzen zu können, braucht man einen Adapter.

Es gibt sowohl quelloffene Selbstbauprojekte, als auch kommerziell verfügbare Adapter, bei denen z.T. auch die mittlere Maustaste und die Impulse des Scrollrades für den C64 "übersetzt" werden wie z.B. bei Micromys.

Die ersten Adapter wurden rein für Mäuse mit PS/2-Anschluss entwickelt. Damit können am C64/C128 über einen passiven USB-PS/2-Adapter prinzipiell auch USB-Mäuse verwendet werden, sofern diese das PS/2-Protokoll unterstützen. Das ist aber nur bei manchen älteren USB-Mäusen der Fall. Mittlerweile ist mit TOM 2 auch ein Adapter erhältlich, der aktuelle USB-Mäuse unterstützt.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Maus (EDV)