SpeedDOS

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SpeedDOS ist ein recht bekannter Schnelllader für den C64, VC-20, CBM 8032SK und für die Floppy 1541. Er wurde von Oliver Eikemeier und Oliver Joppich entwickelt und seit 1984 von der Firma "Elektronik Service – Christoph Dichte" (heute: ESCD-GmbH) gefertigt und vertrieben.

Es gibt einige Versionen von SpeedDOS. Am meisten verbreitet ist SpeedDOS plus, auf das sich deshalb auch die Beschreibung in diesem Artikel bezieht.

SpeedDOS ist ein hardwarebasierter Schnelllader und muss in den C64 bzw. 1541 fest eingebaut werden. Die Diskettenstation wird zusätzlich mit Hilfe eines speziellen parallelen Flachbandkabels mit dem C64 verbunden. Nur über diese Verbindung funktioniert die schnellere SpeedDOS-Routine. Die Platinen sind so ausgelegt, dass sie in entsprechenden Sockel von vorhandenen EPROMs gesteckt werden können. Bei neueren Varianten des C64 und der 1541 müssen die ungesockelten EPROMs ausgelötet und durch entsprechende EPROM-Sockel ersetzt werden.

SpeedDOS plus Startbild

SpeedDOS erweitert die herkömmlichen C64- und 1541-Funktionen:

Aus Platzgründen verzichtet SpeedDOS auf die Routinen für die Ansteuerung der Datasette- und RS-232-Schnittstelle.


Einbauhilfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dies ist nur eine Einbauhilfe. Die detaillierte Einbauanleitung entnehmen Sie der SpeedDOS-Anleitung.

WICHTIG:
Der Einbau von SpeedDOS muss unbedingt im ausgeschalteten und spannungsfreien Zustand des C64 und der 1541 erfolgen. Hierzu auch alle Verbindungskabel von anderen Peripheriegeräten wie Drucker usw. entfernen.
Der Umbau erfolgt auf eigenes Risiko!

C64[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Schrauben des C64-Gehäuses mit Hilfe eines Schraubendrehers öffnen und Deckel vorsichtig entfernen.
  2. Auf der Hauptplatine KERNAL-ROM U4 suchen und dieses vorsichtig herausziehen.
  3. Die entsprechende SpeedDOS-Platine auf U4 einsetzen und darauf das alte KERNAL-ROM stecken.
  4. Das Kabel mit Schalter aus dem Gehäuse führen oder ein ca. 6mm Loch in den Gehäusedeckel bohren und den Schalter dort befestigen.
  5. Die Schrauben des C64-Gehäuses mit Hilfe eines Schraubendrehers schließen.

Floppy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1541[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Schrauben des 1541-Gehäuses mit Hilfe eines Schraubendrehers öffnen.
  2. Entfernung der EPROMs von IC1 bzw. UB4 und IC2 bzw. UC3.
  3. SpeedDOS-Platinen auf IC1 und IC2 stecken, EPROMs auf die neuen Platinen an gleicher Position stecken.
  4. SpeedDOS-Platinen mit Hilfe des Kabels intern verbinden.
  5. Flachbandkabel aus der Floppy herausführen, dabei darauf achten, dass es beim Schließen des Gehäusedeckels nicht zerquetscht und beschädigt wird (die Einklemmung durch das Gehäuse dient aber gleichzeitig als Zugentlastung).
  6. Die Schrauben des 1541-Gehäuses mit Hilfe eines Schraubendrehers schließen.

1541C[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier ist der VIA-Chip eingelötet und kann nicht einfach mit einem Adaptersockel versehen werden. Obgleich es möglich wäre, das Kabel direkt am VIA-Chip anzulöten, ist eine Untersockelung mit einer Adapterplatine, wie sie von Sven Petersen[1] angeboten wird, sicherlich dauerhafter und stabiler.

Für eine klaglose Funktion muss im SpeedDOS-Betrieb die Spur-0-Erkennungslichtschranke deaktiviert werden. Das kann direkt durch Manipulieren des auf die Platine geführten Kabels erfolgen (Kabelpaar violett-weiß + blau) oder wird per Jumper auf der Sven Petersens Adapterplatine gemacht.

Eine Anleitung für den Umbau findet sich auf einem Videomitschnitt auf YouTube von "Jan Beta".


Nach dem Umbau wieder alle Verbindungskabel - auch das alte Floppykabel - korrekt anschließen, sowie das Flachbandkabel der Floppy am Userport anschließen, um volle SpeedDOS-Funktionalität zu erhalten.

Hinweis: Beim Aus- und den Einbau der EPROMs ist zu beachten, dass diese vorsichtig herausgezogen bzw. hineingesteckt werden müssen (auf die Kerbe zur Orientierung achten), die Beinchen nicht verbogen werden dürfen, und dass keine Kabel beschädigt werden!

Beispiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Funktionstastenbelegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Funktionstasten wurden zur Bedienungsvereinfachung mit folgenden Befehlen belegt:

Die Funktionstasten sind unter SpeedDOS wie folgt belegt:

  • F1  LIST: Zeigt das Listing des aktuellen Programms (Bildschirm wird vorher gelöscht).
  • F2  MONITOR: Ruft den internen Maschinensprachemonitor auf.
  • F3  RUN: Führt den gleichnamigen BASIC-Befehl aus (Bildschirm wird vorher gelöscht).
  • F4  OFF: Deaktiviert die Funktionstastenbelegung und die CBM-DOS-Erweiterung. Aktivieren mit der Tastenkombination C= + .
  • F5  LOAD: Erstes Programm von Diskette laden oder jenes Programm laden, auf das zuvor im Bildschirmeditor angezeigten Directory positioniert wurde.
  • F6  SAVE: Die Sequenz SAVE" wird ausgegeben, die über den Bildschirmeditor zu vervollständigen ist und ein Programm auf Diskette speichert.
  • F7  CATALOG: Disketteninhalt (Directory) anzeigen lassen ohne Programmverlust (Bildschirm wird vorher gelöscht).
  • F8  SWITCH: Umschaltung zwischen Geräteadresse 8 und 9 für das Diskettenlaufwerk.


Neue Befehle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der schnelleren Ladefunktion gibt es eine Befehlserweiterung für den Direktmodus.

Der Kurzbefehl @ oder > sorgt für den schnelleren Umgang mit den Diskettenlaufwerken. Er ersetzt u.a. die langwierige Eingabe von OPEN 15,8,15,"BEFEHL" und dem abschließenden CLOSE 15.

Befehl Beschreibung
@ Gibt die Fehlermeldung der Diskettenstation aus (liest den Fehlerkanal aus).
@* oder @$ Zeigt das Inhaltsverzeichnis (Directory) einer Diskette an ohne Programmverlust (analog zu F7 )
@I INIT: Initialisiert das Diskettenlaufwerk und erkennt eine neu eingelegte Diskette.
@N:NAME,ID NEW: Die Diskette wird (schnell!) in 23 Sekunden neu formatiert.
@R:NEUNAME=ALTNAME RENAME: Die benannte Datei auf der Diskette wird umbenannt.
@C:KOPIE=ORIGINAL COPY: legt eine Kopie von ORIGINAL als KOPIE an.
@C:NEU=TEIL1,TEIL2 COMBINE: fügt Dateien TEIL1 und TEIL2 zu einer neuen Datei NEU zusammen.
@C:ALT=0:ALT,TEIL CONCAT: hängt Dateien TEIL an die bestehende Datei ALT an (nur mit expliziter Drive-Angabe wie hier angegeben).
@S:NAME1,NAME2,... SCRATCH: Löscht benannte Dateien von der Diskette. Verwendung von Jokerzeichen möglich.
@T:NAME TOGGLE: Aktiviert bzw. deaktiviert für das benannte Programm den Schreibschutz (eine schreibgeschützte Datei ist auf der Diskette mit < gekennzeichnet).
@V VALIDATE: Falsch oder nicht mehr belegte Blöcke werden als frei gekennzeichnet.
(Dateien, die unvollständig abgespeichert wurden - sie sind mit * gekennzeichnet - werden entfernt.)
@8 bzw. @9 Umschalten auf das Diskettenlaufwerk mit der Gerätenummer 8 bzw. 9 (analog zu F8 )
! wirkt als UNNEW

Im Prinzip sind auch beliebige andere CBM-DOS-Befehle möglich, sofern das jeweilige Laufwerk diese versteht. Typische Doppellaufwerk-Befehle, wie etwa das Duplizieren von einem Drive auf das jeweils andere, z.B. @D1=0, haben in einer SpeedDOS-Umgebung eher geringen Nutzen.

40 Tracks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Formatieren mit SpeedDOS plus 40tracks

Eine spezielle SpeedDOS-Version kann 40 Spuren der 1541 verwalten. Mit dem üblichen Formatierungsbefehl @N:name,id wird eine Diskette mit 40 Spuren erzeugt, wobei die zusätzlichen Spuren 36 bis 40 jeweils Sektoren von 0 bis 16 enthalten. Damit hat die Diskette nun 749 freie Blöcke. In der BAM wird die Belegung der zusätzlichen Sektoren im sonst ungenutzten Bereich hinterlegt an den Stellen $C0 bis $D3.
Eine so formatierte Diskette kann zwar auch mit dem Standard-Betriebssystem benutzt werden, allerdings stehen dann die Spuren 36-40 nicht zur Verfügung und Programme, die dort gespeichert sind, können nicht geladen werden. Für das Kopieren von Disketten mit 40 Spuren gibt es spezielle Tools, wie z.B. den FileMaster V2.1 (40 Tracks).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Download:

Dokumentation:

Referenzen:


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