Steckmodul

Aus C64-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Ein Steckmodul ist eine Hardwareerweiterung, die beim C64 in den Expansionsport gesteckt wird. Häufig wird dafür auch die englische Bezeichnung Cartridge verwendet. Für Erweiterungen für den Userport ist die Bezeichnung "Steckmodul" möglich, jedoch unüblich.[1]

WICHTIG!
Ein Steckmodul muss unbedingt im ausgeschalteten Zustand des C64 ein- bzw. abgesteckt werden, ansonsten kann der Computer oder das Steckmodul beschädigt werden. Zusätzliche Peripheriegeräte wie Drucker oder Diskettenlaufwerke sollten ebenfalls ausgeschaltet bleiben, wenn ein Steckmodul eingesteckt wird!

Beispiele für Steckmodule:


Allgemein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Expansionsport ist unter anderem der Adress- und der Datenbus des C64 verfügbar, über die auch die meisten internen Chips des C64 miteinander verbunden sind. Die Konzeption des Ports macht es besonders einfach, weitere ROM/EPROM-Speicherbausteine anzuschließen, deren Software dann direkt nach dem Anschalten des C64 starten kann, aber auch der Anschluss anderer spezialisierter Chips oder Schaltungen, die mit dem Bussystem des C64 kompatibel sind, ist möglich.

Es gibt Module für die verschiedensten Zwecke, wie zum Beispiel Spiele, Anwendungen, Desktopoberflächen, Programmiersprachen und vieles mehr.

Sehr beliebt und sinnvoll eingesetzt waren Cartridges zur Anzeige des Disketteninhalts und anschließendem Schnellladen. In solchen Modulen waren oft auch Speichermonitore oder Gamefreezer eingebaut.

Ein Vorteil von Steckmodulen ist, dass die auf dem Modul befindlichen Programme sofort nach dem Einschalten des C64 zur Verfügung stehen, ohne dass man sie erst langwierig von einem Diskettenlaufwerk oder einer Datasette laden muss. Außerdem belasten diese nicht unnötig den Speicher und es steht somit in der Regel der volle (BASIC-)Speicher zur Verfügung.

Mit einer Expansionsport-Erweiterung/Weiche können mehrere Steckmodule gleichzeitig eingesetzt werden, allerdings ist der gleichzeitige Betrieb unterschiedlicher Module eher selten möglich.

Beispiele:


Module für den Userport sind typischerweise neue Schnittstellen zu anderen Peripheriegeräten (z.B. RS-232), EPROM-Programmiergeräte oder erlauben Steuerung von externer Hardware.

Speicherbelegung (Steckmodul-ROM)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei $8000 blenden sich üblicherweise Expansionsport-Steckmodule ein (mit Hilfe der PLA). An dieser Stelle ist dann das RAM nicht mehr sichtbar, stattdessen sieht die CPU das auf dem Steckmodul integrierte ROM.

Der KERNAL überprüft bei einem Reset (Routine $FCE2, Details), ob ab $8004 eine Modulkennung vorhanden ist (Aufruf bei $FCE7), und führt entsprechend den Code auf dem Modul über die Vektoren $8000/$8001 aus ($FCEC).

Der Vektor bei $8002/$8003 wird vom KERNAL bei einem nicht durch die CIA2 angestoßenen NMI ausgeführt (siehe Ablauf eines NMIs); in der Praxis passiert das beim Drücken der RESTORE-Taste oder falls ein Modul die NMI-Leitung des Expansionsports aktiviert. Manchmal wird der Vektor auch Modul-Warmstart-Vektor genannt. Insbesondere ältere Spiele-Module führen einen Warmstart durch, falls RESTORE gedrückt wird. Die meisten neueren Steckmodule nutzen den Vektor jedoch nicht zum Warmstart.

Hex-Adresse Dez-Adresse Beschreibung
$8000-$8001 32768-32769 Kaltstart/Reset-Vektor des Moduls
$8002-$8003 32770-32771 NMI/Restore-Vektor oder auch Warmstart-Vektor (siehe Text)
$8004-$8008 32772-32776 Modul-Kennung: $C3,$C2,$CD,$38,$30 entspricht "CBM80", wobei "CBM" ein gesetztes Bit 7 hat
$8009- 32777- Modulprogramm bzw. -daten

Steckmodule können sich mit Hilfe der PLA grundsätzlich nicht nur bei $8000-$9FFF, sondern auch bei $A000-$BFFF und $E000-$FFFF einblenden, wovon z.B. Freezer Gebrauch machen.

Erstellung eines Moduls[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Erstellung eines ROM-Moduls werden im Wesentlichen folgende Elemente benötigt:

  • ein Speicherabbild für das EPROM oder den Flash-Chip des Steckmoduls.[2]
    In Form einer CRT-Datei kann das Speicherabbild in Emulatoren wie etwa Vice getestet werden.
  • eine entsprechende Hardware, also ein Steckmodul, das am Expansionsport eingesteckt wird und den Speicherbaustein (EPROM, EEPROM) aufnimmt (siehe nächster Absatz).
    Das Steckmodul muss zur Software im Speicher-Chip passen; z.B. lassen sich Programme, die Ocean-Hardware erwarten, nicht lauffähig auf eine Versa64Card (oder Simple64Cart o.ä.) brennen.
  • einen EPROM-Brenner samt entsprechender Software (entweder am C64 selbst oder auch auf einem anderen System, wie etwa einem PC), um das EPROM zu brennen oder ein EEPROM zu flashen.
    Alternativ gibt es Module wie das EasyFlash, die das Beschreiben ohne weitere Hardware erlauben.
    Auf den Speicher-Chip muss ein BIN/IMG aufgespielt werden, nicht ein CRT (siehe Cartconv).

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Generische Module[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt eine Reihe von Modulen für den Expansionsport, die sich entweder programmieren lassen oder Platz für ein vorprogrammiertes EPROM bieten. Zu beachten ist dabei, dass jedes Modul nur bestimmte Hardware emuliert; so lässt sich z.B. mit den c64-magic-desk-Modulen kein Ocean-Modul/CRT (funktionierend) nutzen.

Anwendungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commodore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Handic Software[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Calc Result C64 (Easy/Advanced), 1985
  • Diary 64, 1983
  • Forth 64, 1983
  • Graf 64, 1983
  • Muistio 64, 1983 (Finnische Version von "Diary 64")
  • Stat 64, 1983
  • Simon's Basic 64, 1983
  • Tele-Data 64, 1983
  • Text 64, 1983
  • Tool 64, 1983
  • Viditel 64, 1982

HES[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Omikron[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SHS-Bude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

S.M. Thorpe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Human Skeleton Tutorial, 1984
  • States and Capitals Tutorial, 1984
  • Utah Counties Tutorial, 1984

Sonstige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Activision[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Atari[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Atwoods Studios[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Broderbund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

CBS Software[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Big Bird's Funhouse, 1984
  • Big Bird's Special Delivery, 1984
  • Coconotes, 1984
  • Ducks Ahoy!, 1984
  • Ernie's Magic Shapes, 1984
  • Halftime Battlin' Bands, 1984
  • Letter-Go-Round, 1984
  • Math Mileage, 1984
  • Movie Musical Madness, 1984
  • Peanut Butter Panic, 1984
  • Sea Horse Hide'n Seek, 1984
  • Timebound, 1984
  • Webster: The Word Game, 1983

Commodore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commodore (Ultimax)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commodore gab diverse Spiele und Anwendungen für den VC10/Max Machine-Computer unter entsprechenden eigenen Produktnummern heraus. Da diese "Ultimax"-Module auch an einem normalen C64 problemlos funktionieren, wurden einige davon auch mit regulären Commodore-Produktnummern und C64-Gestaltungen veröffentlicht (und z.T. wiederveröffenlicht). Bei Namensgleichheit zu nicht-Ultimax-Spielmodulen bestehen mitunter beträchtliche inhaltliche Unterschiede zwischen den Versionen (siehe z.B. Wizard of Wor).

Commodore/Westermann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schulbuchverlag Westermann veröffentlichte eine Vielzahl von Lernsoftware-Produkten für Grundschulklassen, in Kooperation mit bzw. unter Lizenz von Commodore, u.A:

  • Der Rechenlöwe, 1983
  • Der Rechenlöwe - Fit in Addition/Subtraktion 2./3. Schuljahr, 1984
  • Der Rechenlöwe - Fit in Addition/Subtraktion 3./4. Schuljahr, 1983
  • Der Rechenlöwe - Fit in Geometrie 3./4. Schuljahr, 1983
  • Der Rechenlöwe - Fit in Mathematik 1. Schuljahr, 1984
  • Der Rechenlöwe - Multiplikation/Division 2./3. Schuljahr, 1984
  • Der Rechenlöwe - Multiplikation/Division 3./4. Schuljahr, 1983
  • Der Rechtschreiblöwe - Fit in der Rechtschreibung
  • Der Rechtschreiblöwe - Fit in der Rechtschreibung, Teil 1 (3./4.Schuljahr), 1984

Creative Software[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dinamic[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disc Company[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Domark[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Epyx[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fisher Price[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alpha Build, 1984
  • Dance Fantasy, 1984
  • Hop Along Counting, 1984
  • Linking Logic, 1984
  • Logic Levels, 1984
  • Memory Manor, 1984
  • Number Tumblers, 1984
  • Sea Speller, 1984
  • Song Maker, 1985
  • Up'n Add 'Em, 1984

Handic Software[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HES[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HES Australia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den hier genannten Modulen wiederveröffentlichte HES Australia außerdem mehrere Activision-Spielmodule in Lizenz (Beamrider, Decathlon, Pastfinder, Pitfall, Pitfall 2, River Raid, Zone Ranger), sowie "Frogger" in Lizenz von Parker Brothers. Die übrigen Einzelspiele sind üblicherweise lediglich auf Cartridge gebannte Freezes der Diskettenversionen.

Knights of Bytes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Learning Tree[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maxion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mr. Computer Products[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ocean[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parker Brothers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roklan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Romox[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SEGA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sierra Online, Inc./SierraVision[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silverrock[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spinnaker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

System 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turbo Software[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Utilities[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commodore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Commodore 1700 RAM Expansion
  • Commodore 1764 RAM Expansion
  • Commodore 1750 RAM Expansion
  • Commodore 64 Diagnostic Cartridge, 198?
  • Commodore 64/128/D Diagnostic Dead Test Cartridge Rev.781220; mit Test der Zero Page, Stack Page, Screen RAM, Color RAM, RAM, Sound
  • Commodore 64 Final Test Diagnostic Cartridge #586220 (zeigt defekte IC's an), 198?
  • Commodore 64/128 Keyboard Dual Diagnostic Cartridge (Tastaturüberprüfung), 198?
  • Commodore 64/128 Dual Diagnostic Cartridge, 198?

Datel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Data & Electronics aus Venlo B.V. (kurz Datel)

  • 256K Copyer / RAM-Disk
  • Action Replay, 198?
  • Action Replay II, 198?
  • Action Replay III, 198?
  • Action Replay IV, 198?
  • Action Replay 4.2 / Pro, 1988
  • Action Cartridge V5.0 / Plus, 1988
  • Action Cartridge V5.1 / Bacchus, 1988
  • Action Cartridge V6.0 / Plus, 1988
  • Action Replay V6.0 / Plus / Pro, 1989
  • Action Replay V7.0, 1990
  • Action Replay V7.5, 1990
  • Cartridge Maker
  • Nordic Power / Action Cartridge Plus, 198?
  • Reset Cartridge

DELA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Multifunktionsmodul
  • S/4-Modul
  • EPROM Brenner Dela I
  • EPROM Brenner Dela II
  • EPROM Brenner Dela III
  • Ramdisk RD.1
  • IC-Tester
  • Z80-Modul[4]

Evesham Micros[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Freeze Frame MKz A, 1985
  • Freeze Frame MK II, 1987
  • Freeze Frame MK III B, 1988?
  • Freeze Frame MK IV, 1988?
  • Freeze Frame MK V, 1988?
  • Freeze Machine, 1989? (kombiniert Freeze Frame MK V und Lazer MK II)
  • Lazer MK II

Final Cartridge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Final Cartridge 1 (H.P.Comp Holland), 1985
  • Final Cartridge Plus (Milan), 198?
  • Final Cartridge 2.x (H.P.Comp Holland / TASK), 1988?
  • Final Cartridge 3 (Riska Holland / TASC B.V. Holland), 1987

Grewe GmbH[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

REX Datentechnik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 128'er Modul (REX 9521)
  • 128er Quickload+DOS (REX 9811)
  • 128er Turbomodul - DOS (REX 9604) *sehr selten*
  • Diashowmaker - Freezer Hardcopy (REX 9690), 1987
  • Eprom-Modul Generator (REX 9506)
  • EXOS V.3 (REX 9805)
  • Expert (REX 9613)
  • GeoRAM
  • Goliath 1 MByte Eprom Karte (REX 9600/9601)
  • Hardcopy-Modul (REX 9629)
  • Hardcopy- und Turbo-Modul (REX 9505)
  • Hypradisk (REX 9503)
  • Hypradisk II (REX 9615)
  • Hypradisk 3.0 - REX 3.0 Loader (REX 9615)
  • Hypra-Tape-Modul II (REX 9510)
  • IC-Tester (REX 9627)
  • Monitor Modul 86 (REX 9516)
  • Pictures Printer (REX 9545)
  • Profi-DOS (REX 9645)
  • Print Screen (REX 9823)
  • RS-232 Interface (REX 9626)
  • Slow Down (REX 9675)
  • Super Betriebssystem (REX 9583)
  • Userport Protector (REX 9622)
  • V-DOS (REX 9805)

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Modems & I/O-Erweiterungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musikalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Steckmodul


Quellen

  1. Erweiterungen für den Userport werden eher "Adapter", "Interface" oder ähnlich benannt - siehe Mehrspieler Joystick-Adapter oder SwiftLink(-Interface).
  2. retro-programmierung.de: Modul erstellen
  3. Commodore 64 CP/M Modul Sprache:englisch
  4. Artikel zum DELA Z80-Modul aus Z80.eu-Blog Sprache:englisch
  5. https://github.com/SukkoPera/OpenC64WarpSpeed