VICE kompilieren für Ubuntu

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Kompilieren des VICE-Quellcodes für Ubuntu ab 10.04[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Anleitung wurde mit Ubuntu 10.10 und vice-2.3 in einer virtuellen Umgebung (VirtualBox) getestet. Des weiteren funktioniert die Anleitung auch mit Ubuntu 10.04 und Debian 6.

Die Anleitung wurde für Ubuntu 12.04 und vice-2.4 angepasst: libreadline5-dev durch libreadline-dev ersetzt, Bibliothek libvte-dev hinzugefügt und checkinstall Abhängigkeit von libreadline5 auf libreadline6 aktualisiert.

Die Anleitung wurde für VICE 3.5 (Dezember 2020) angepasst und sollte mit allen Ubuntu-Variationen funktionieren.

Vorkenntnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Anleitung setzt die Kenntnisse folgender Seiten voraus:

System aktualisieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Erstes sollte das System aktualisiert werden und das geht am einfachsten über die Kommandozeile (in einer Shell- oder Terminal-Sitzung eingegeben):

sudo apt-get update

gefolgt von der Eingabe des Benutzerpasswortes und dann:

sudo apt-get upgrade

wodurch nun die System-Aktualisierung gestartet wird.

Pakete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Pakete werden benötigt:

  • build-essential
  • libgettext-ruby-util
  • xaw3dg-dev
  • libxaw7-dev
  • libgtk2.0-dev
  • libavformat-dev
  • libmp3lame-dev
  • libreadline-dev
  • libgtkglext1-dev
  • libvte-dev
  • ffmpeg
  • libpulse-dev
  • libswscale-dev
  • checkinstall

Obige Pakete ließen sich über Synaptic oder das Ubuntu Software-Center installieren. Das ist allerdings etwas zeitaufwändig. Schneller geht es über die Shell mit folgendem Befehl (kann direkt kopiert werden):

sudo apt-get install build-essential libgettext-ruby-util xaw3dg-dev libxaw7-dev libgtk2.0-dev libavformat-dev libmp3lame-dev libreadline-dev libgtkglext1-dev libvte-dev ffmpeg libpulse-dev libswscale-dev checkinstall

VICE-Quellcode runterladen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Quellcode des VICE findet sich auf der Sourceforge-Projektseite:

Quellcode-Archiv entpacken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jetzt eine Shell (Terminal) starten und in das Verzeichnis mit dem herunter geladenen Archiv wechseln:

cd <Verzeichnisname>

Das Archiv entpacken mit

tar xzvf <Dateiname>

Anschließend in das Verzeichnis des entpackten Archivs (für Version x.y) wechseln:

cd vice-x.y


VICE Quellcode konfigurieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorher muss die Quellcode-Umgebung konfiguriert werden. Dies geschieht mit:

./configure --with-xaw3d --enable-gnomeui

Wenn VICE mit anderen Optionen kompiliert werden soll, lassen sich die möglichen configure-Parameter wie folgt anzeigen:

./configure -h


VICE Quellcode kompilieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach erfolgreichem Durchlauf des configure-Vorgangs können aus dem Quellcode die ausführbaren Programme erzeugt werden. Dies geschieht mit dem Befehl:

make

Liegt ein System mit Mehrkernprozessor vor, kann dieser Kompilierungsvorgang mit folgenden Optionen beschleunigt werden (durch parallele Abarbeitung):

  • für zwei Kerne
make -j2
  • oder vier Kerne
make -j4

make install (checkinstall)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meistens werden fertig kompilierte Programme mit make install installiert. Der Nachteil ist, dass dies unter Umständen eine vorhandene Paketverwaltung stört. Mit dem Befehl make checkinstall wird aus dem kompilierten Programm ein deb-Paket erstellt und dann über die Paketverwaltung installiert. Um VICE zu installieren, werden root-Rechte benötigt und aus diesem Grund setzt man das Kommando sudo davor. Dies geschieht mit

sudo checkinstall --requires=libgtkglext1,libreadline-dev,ffmpeg

gefolgt von der Eingabe des root-Passwortes. Danach kommen noch eine Reihe von Fragen, die einfach mit Enter  bestätigt werden. Nun erstellt der checkinstall-Vorgang ein deb-Paket, welches sich dann im vice-x.y-Verzeichnis (x.y für die entsprechende Version) befindet und installiert VICE über die Paketverwaltung.
Falls es beim checkinstall-Vorgang zu einer Fehlermeldung kommt und dieser damit abbricht, sollte doch noch ein sudo make install durchgeführt werden, um dann nochmal sudo checkinstall auszuführen.
Falls erwünscht, kann eine Beschreibung des Paketes während des checkinstall-Vorgangs angegeben werden, wie z.B.

Der vielseitige Commodore-Emulator

die mit Enter  abzuschließen ist. Danach folgt die Angabe einer näheren Beschreibung:

VICE emuliert die Hardware der Commodore Business Machines aus der Zeit vor dem Amiga.
Unterstützt werden verschiedene PET-Modelle, der VIC-20, der Commodore 64, der Commodore 128, 
die CBM-II-Serie und der PLUS/4.

Diese ist dann zweimal mit Enter  zu bestätigen. Wer will, kann auch noch bei den Vorgaben seine E-Mail-Adresse bei der Maintainer-Angabe eintragen. Das ist besonders dann wichtig, wenn das Pakete der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird.

VICE starten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ausführbaren Dateien befinden sich im Verzeichnis /usr/local/bin/.

Die Varianten des VICE-Emulators und die dazugehörigen Tools lassen sich über die Kommandozeile mit folgenden Befehlen starten:

  • x64 - C64 Emulator
  • x64sc - C64 Emulator mit genauerer VIC-Emulation als x64, braucht aber deutlich mehr Rechenleistung.
  • x64dtv - Emulator für den C64DTV
  • x128 - C128 Emulator
  • xcbm2 - CBM-II Emulator
  • xpet - PET Emulator
  • xplus4 - Plus/4 Emulator
  • xvic - VC 20 Emulator
  • c1541 - ist ein Kommandozeilen-Programm, um Disketten-Images zu erstellen, extrahieren und manipulieren.
  • petcat - wandelt BASIC-Programme (verschiedene Token-Formate) in Textdateien und umgekehrt um.
  • cartconv - konvertiert zwischen verschiedenen Cartridge-Image-Formaten sowie dem Binärformat.