LumaFix64

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Bild mit LumaFix64.

LumaFix64 ist eine Entstörungsmaßnahme, um ein besseres, entstörtes Bild von einem C64 Heimcomputer mit VIC-II zu erhalten. Adressiert werden zum einen vertikale Streifen, die vor allem bei aktuellen TV-Geräten auffallen, sowie Ausfransungen bestimmter Farben.


Problemstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildschirmausgabe mit Störung.

Bedingt durch die schlechte Entkopplung einiger digitalen Signale innerhalb des VIC-II (sowohl beim 6567, als auch beim 8565) wird eine Störung in das Signal S/LUM (Luminanz) eingeprägt. Diese ist deutlich als ein vertikales Streifenmuster erkennbar und ist auf modernen Bildschirmen besonders sichtbar. Die Hauptstörquellen sind AEC (Address Enable Control, Signal für das Busmultiplexing) und PHI0 (dem Systemtakt).


Historie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 2010 wurde ein Lösungsansatz durch den User ikary_01 im forum64.de veröffentlicht[1][2]. Dieser Ansatz wurde im Forum aus lemon64.com im Dezember 2011 aufgegriffen und diskutiert.[3]. Schließlich wurde dort der LumaFix64 durch e5frog veröffentlicht.[4]


Reduzierung der vertikalen Streifen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszug aus dem Stromlauf des LumaFix64 v1.1sp

Um die Störung auszugleichen werden die Hauptstörsignale AEC und PHI0 invertiert und gedämpft über eine Kapazität in das Luminanz-Signal S/LUM eingekoppelt. Die Dämpfung lässt sich jeweils an einem Spindeltrimmer (Potentiometer) einstellen (siehe Auszug aus dem Stromlauf).

Weiterhin ist ein einstellbarer Längswiderstand in das Chrominanzsignal (COLOR) eingefügt. Das Chrominanzsignal des C64 entspricht nicht dem S-Video-Standard, dessen Amplitude ist zu hoch und viele S-Video-Umsetzer kommen damit nicht zurecht. Üblicherweise wird deshalb ein 330Ohm Widerstand in das Chrominanzsignal eingefügt, der mit der 75Ohm Eingangsimpedanz des S-Video-Umsetzers/Eingangs einen Spannungsteiler bildet und so das Signal auf den richtigen Pegel bringt.

Der VIC-II wird in den Sockel des LumaFix64 eingesetzt. Dessen Signale (bis auf das Chrominanzsignal) werden auf Stiftleisten auf der Lötseite durchgeschleift, welche wiederum in den ürsprünglichen Sockel auf dem C64-Board eingesetzt werden. Hierbei ist der Typ des VIC-II unerheblich.


Verbesserung des Pseudo-Dither-Effekts (Schachbrett-Muster)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine weitere Anwendung des Lumafix ist die Verbesserung der Bildqualität bei der Darstellung bestimmter Farbkombinationen bei Nutzung des Composite-Signals. So ist häufig bei neueren C64-Boards (Version 250469) die Darstellung von z.B. grüner Schrift auf blauem Grund wesentlich schlechter lesbar als bei älteren C64-Boards (z.B. 250466). Bei Grafiken führt das zu merkwürdigen Ausfransungen an den Rändern bzw. es sieht aus, als sei mit Dithering gearbeitet worden, obwohl das gar nicht der Fall ist.

Hier hilft ebenfalls der Regler für Chrominanz. Richtig eingestellt verschwindet der Effekt nahezu vollständig bzw. entspricht dem Niveau älterer C64-Boards.

Da dieser Effekt nicht auftritt, wenn man sein Anzeigegerät über ein Kabel anschließt, das Chroma/Luma getrennt ausführt, ist diese Anwendung nur relevant, wenn lediglich das Composite-Signal genutzt werden kann, z.B. wenn der Monitor/TV kein Chroma/Luma bzw. S-Video unterstützt.


469er-Board über Composite ohne LumaFix
469er-Board über Composite mit LumaFix - keine Ausfransungen



Probleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch den LumaFix64 wird die Bauhöhe des VIC-II soweit erhöht, dass in einem C64C (neue Bauform) der Chip mit der Tastatur kollidiert. Der Einbau ist möglich, aber der empfohlene Kühlkörper kann nicht mehr auf dem VIC-II installiert werden.

Die Kapazitäten zum Einkoppeln verschlechtern ihrerseits das Signal etwas. Dadurch wird das Bild etwas unschärfer.[5]

Der LumaFix64 muss justiert werden. Im nichtjustierten Zustand werden die Störungen sogar größer. Das Einstellen erfolgt bei laufendem C64 und erfordert im Allgemeinen nur wenige Minuten.


Alternativen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

bwack's (Username Youtube und Lemon64.com) Stripfix verfolgt einen ähnlichen Lösungsansatz, ist aber ein Modulatorersatz anstatt eines Aufsatzes für den VIC-II. Das Korrektursignal wird hier nicht in das Signal S/LUM eingespeist, sondern direkt in das Luminanz-Ausgangssignal des Modulators. Dadurch wird die Unschärfe umgangen.[6][7]


Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Downloads

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]