Shamus

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Shamus
Titelbild vom Spiel
Spiel Nr. 525
Bewertung 6.81 Punkte bei 16 Stimmen
Entwickler
Firma Synapse Software
Verleger U.S. Gold (Americana), Atarisoft, Ariolasoft, Synapse Software
Musiker Jack L. Thornton Jr.
HVSC-Datei GAMES/S-Z/Shamus.sid
Release 1983
Plattform(en) C64, Apple II, Atari, PC-DOS, VC-20, Tandy, TI 99/4A, TRS-80 Co, GameBoy Color
Genre Shoot'em Up, Actionadventure
Spielmodi Einzelspieler
Steuerung Icon Port1.pngIcon joystick.png
Medien Icon kassette.png Icon disk525.png
Sprache Sprache:englisch Sprache:deutsch
Information Nachfolger: Shamus Case II


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Shamusherosmall.png

Shamus ist ein Actionadventure von Synapse Software das 1983 für den C64 portiert wurde. Es gilt einen labyrinthischen Komplex nach Schlüsseln zu durchsuchen, um Schlösser und somit neue Abschnitte der Karte zu öffnen. Ziel des Spiels ist es, den Bösewicht "Shadow" zu erreichen, der im letzten Raum auf den Spieler lauert. Horden von Gegnern und elektrische Wände stellen den Spieler dabei vor geradezu unlösbare Probleme. Das Spiel ist eine konsequente Weiterführung des Spielhallenhits "Berzerk".

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Shamusshadow.png

"Du hast es geschafft. Deine Nerven und Eingeweide signalisieren Dir, dass ER hier ist...und erst dieser Geruch. Der widerliche Geruch von verfaulendem Obst...SHADOW's Markenzeichen! Jetzt musst Du ihn nur noch erwischen...bevor er Dir zuvorkommt! Erinnerungen an Deine letzte Begegnung mit Shadow durchzucken Dich wie ein Neuralbetäuber auf Höchststufe. Bilder von wirbelnden Spiraldrohnen, Robodroiden und blitzschnellen Snap-Jumpern, die Dich grillen, wenn Du sie auch nur scheel anschaust, erscheinen vor deinem inneren Auge. Aber mit denen bist Du schon einmal fertig geworden... doch diesmal bist Du gekommen, um den Oberschurken höchstpersönlich abzuholen: Shadow!

Während du die Zielkoordinaten in Deinen Teleporter eingibst, um Dich in Shadows Festung zu beamen, wird Dir klar, dass das hier kein Morgenspaziergang sein wird. Aber nun gibt es kein zurück mehr! Grimmig lächelnd greifst du nach der Pulle mit dem Nervo-Stimulator und entsicherst deine beiden Ionenblaster. Deine Biosensoren erwachen zum Leben..."SAGT DEM SHADOW, DASS SHAMUS GEKOMMEN IST!!!"

Der erste Raum lässt noch nicht einmal ansatzweise erahnen, was für eine kolossale Aufgabe vor einem liegt.



Um Shamus erfolgreich durchzuspielen (was zumindest rein theoretisch(!) möglich ist), muss der Titelheld durch 4 Level à 32 Räume geführt werden und mithilfe von Schlüsseln neue Abschnitte aufschließen, in den wiederum neue Schlüssel und Schlösser zu finden sind. Die Level sind nach Farben benannt: black, blue, green und red. Im letzten Raum von Level "red" wartet der Shadow auf Shamus.

Die Räume werden von einer zufälligen und während des Spiels stets zunehmenden Anzahl an Gegnern bewacht und nach dem Verlassen des Raums wieder neu mit Feinden aufgefüllt. Die Wände stehen unter Hochspannung und dürfen nicht berührt werden.

Das Spiel hat vier Schwierigkeitsgrade (Novice, Advanced, Experienced und Expert) sowie weitere vier Varianten des Originallageplans die nach Geheimagenten und Detektiven benannt sind (Marlowe, Cluseau, Holmes , Bond).

Liste der Charaktere und Features[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

It's still the same old story - A fight for love and glory - A case of do or die - As time goes by.
  • Der Spieler steuert den Shamus (US-Slang für "Schnüffler") durch Shadows Labyrinth. Er kann in alle Richtungen laufen und seine ION-SHIVS (Short High Intensity Vaporizer) abfeuern und verfügt zu Spielbeginn über fünf Bildschirmleben. Kontakt mit den elektrisch geladenen Wänden, Gegnern und deren Geschossen, sowie dem Shadow enden für ihn tödlich.
  • Shadow ist der Oberschurke des Spiels. Benötigt Shamus zu viel Zeit um einen Raum zu durchqueren wird sich Shadow mit einem bedrohlichen Brummen in einer der Ecken materialisieren und versuchen Shamus zu jagen. Da er "Tri Gamma"-Rüstung trägt, kann Shamus ihn höchstens durch einen Treffer kurzzeitig lähmen.
  • Robodroids und Drones bilden die Masse der Gegner. Zunächst noch nur vereinzelt anzutreffen, im späteren Spielverlauf treten sie allerdings in wahren Horden auf. In ihrem Eifer Shamus zu erlegen, schießen sie sich gelegentlich gegenseitig ab. Shamus kann ihre Geschosse mit einem Schuss aus seinen Ionenblastern neutralisieren.
  • Snap Jumpers sind die gefährlichsten Gegner im Spiel. Sie sind sehr schnell und versuchen mit großen Sprüngen zu Shamus zu gelangen, um ihn auszuschalten. Oft bleiben einem nur Sekundenbruchteile um dies zu verhindern.
  • Extra Life Potions sind die einzige Möglichkeit in diesem Spiel Bonusleben zu erhalten.
  • Fragezeichen geben entweder ein Bonusleben, Bonuspunkte oder rufen den Shadow herbei.
  • Schlüssel und Schlösser sind farbkodiert und über das Spielareal verstreut.



Das Aufsammeln des Fragezeichens alarmiert hier den Shadow, dem Shamus prompt zum Opfer fällt.
In einigen Räumen stellen Barrieren ein Hindernis dar. hier muss Shamus versuchen, den Gegenstand durch eines der Löcher zu treffen um weiterzukommen.
Die Anzahl der Gegner nimmt im späteren Verlauf des Spiels beängstigende Ausmaße an.



Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Shamus ist ein Spiel von 1983 und das sieht man auch. Die Grafik ist schlicht und funktional gehalten und erfüllt ihren Zweck, bemerkenswert ist die Anzahl der möglichen Feinde die sich einem später entgegenstellen. Man wird quasi in bester Gauntlet-Manier von Gegnern überflutet - für ein so frühes Spiel ist das beachtlich, zumal sie alle animiert sind. Die tapetenartigen Muster des nicht benutzten Bildschirmareals und die animierten Wände bewahren die Räume vor allzu großer optischer Monotonie.

Das vor das Spiel geschaltete Intro von Synapse ist für die Zeit aufwändig stylish ausgeführt, futuristische Klänge und ein Glanzeffekt heben es klar aus der Masse dessen heraus, was seinerzeit üblich war.

Die Soundeffekte im Spiel passen zum Geschehen...fauchende Schüsse und Explosionen, Dröhnen und elektrische Schläge sind überzeugend umgesetzt...es "zapt" und "wooosht" allenthalben. Wird ein Fragezeichen aufgesammelt erklingen einige Takte aus "As time goes by" aus dem Schwarzweißfilm-Überklassiker "Casablanca".

Als Titelmelodie wurde der "Marche funèbre d'une marionnette" („Trauermarsch einer Marionette) von Charles Gounod gewählt, bekannt u.a. aus der Krimireihe "Alfred Hitchcock presents" Videomitschnitt auf YouTube .

Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joystick alle Richtungen: Laufen in alle Richtungen.
  • Joystick alle Richtungen + Fire: Die Waffe in die jeweilige Richtung feuern.
  • Sobald man einen Raum von Feinden gesäubert hat, beschleunigt sich die Bewegung der Spielfigur abrupt. Hier muss man achtgeben, dass man nicht aus Versehen in eine elektrische Wand rennt.
  • Es können maximal zwei Projektile gleichzeitig dargestellt werden, d.h. dass Fehlschüsse auf lange Distanz zu verminderter Feuerkraft führen.
  • Da einen nichts davon abhält, einen Raum gleich nach dem Betreten wieder zu verlassen und die Anzahl der Gegner bei jedem neuen Betreten eines Raums per Zufall neu erstellt wird, kann man dies solange machen, bis eine annehmbare Anzahl von Gegnern generiert wird. Andererseits riskiert man damit ebenfalls, dass der gleiche Zufall dafür sorgt, dass ein Gegner direkt auf dem eigenen Spielersprite erschaffen wird.


Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karten der Level (Map: "Original")[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Level 1 (black)
Level 2 (blue)



Level 3 (green)
Level 4 (red)




Das Ende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Immerhin hat das Spiel überhaupt ein Ende...

Im letzten Raum von Level "red" (#127) harrt der Shadow bewegungslos auf den Spieler der ihm nun den Fangschuss geben kann. Für all seine Mühen wird man dann mit folgendem Scrolltext belohnt:

OK, SWEETHEART, YOU MADE IT. IT WAS TOUGH AND YOU NEARLY GOT KNOCKED OFF A COUPLE OF TIMES
BUT THE BAD GUY GOT HIS IN THE END AND YOU MADE IT THROUGH IN ONE PIECE.
SO MAYBE NOW YOU THINK YOU'RE SMART. MAYBE YOU ARE. BUT MAYBE YOU JUST GOT LUCKY.
ANYWAY, LIFE AIN'T ALL DAMES AND GLORY. YOU LEFT SOME UNANSWERED QUESTIONS BACK THERE.
SO IF YOU DON'T GET BACK IN FRONT OF THAT JOYSTICK WHERE YOU BELONG YOU'RE GOING TO REGRET IT.
OH, MAYBE NOT TODAY. AND MAYBE NOT TOMORROW. BUT SOMEDAY...

HERE'S LOOKING AT YOU, KID.


Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

POKE 48438,165: POKE 61190,165 - für unendlich viele Leben

  • Die Version von WANDERER bietet die Möglichkeit die Kollisionen mit todbringenden Objekten abzuschalten und verfügt über einen Highscoresaver.

Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note):
6.81 Punkte bei 16 Stimmen (Rang 508).
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C64Games 6 27. August 2010 - "geht so" - 2741 downs
Lemon64 7.4 27. August 2010 - 38 votes
Kultboy.com 6,75 26. Juni 2011 - 4 votes


Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Robotron2084: "Shamus ist zwar außer Frage ein Klassiker, aber ein Klassiker, der durch einen mörderischen Schwierigkeitsgrad ruiniert wurde. Das wäre ja noch halbwegs zu verschmerzen gewesen, allerdings gesellen sich noch spürbare Schwächen in der Kollisionsabfrage hinzu, die die eigenen Geschosse natürlich immer nur in besonders brenzligen Situationen wirkungslos durch die Gegner gleiten lässt. Man selbst braucht hingegen nur an der Hutspitze getroffen zu werden und ein Leben ist futsch. Sehr ärgerlich ist auch, dass man - zwar selten aber es kommt oft genug vor - beim Betreten eines Raums mitten auf einem Feind platziert wird. Und das ist einfach unschön und sehr schade, denn ansonsten ist Shamus ein richtig toller Berzerk-Klon mit netten Ideen und genug Eigencharakter. Ich spiele Shamus immer wieder, obwohl ich im Voraus schon weiß, dass ich mich wohl wieder unglaublich aufregen werde über diese wirklich dämlichen Bugs. Deshalb auch nur 6 von 10 Punkten."

Rombachs C64-Spieleführer: "Ein interessantes Programm, das viel Geduld, Nerven, Erinnerungsvermögen und nicht zuletzt gute Joystickbeherrschung erfordert (Urteil 2)."[1] Die vollständige Beschreibung des Spiels findet sich hier.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Synapse Software Mitbegründer Ihor Wolosenko gab in einem Interview an, dass seiner Firma mit Shamus der lang ersehnte Durchbruch gelang. William Matagas ursprüngliche Version des Spiels glich dem Arcade-Spiel "Berzerk" zu sehr und man befürchtete rechtliche Konsequenzen, so wurde das Spiel um einige Elemente erweitert, um Problemen aus dem Weg zu gehen. Link zum Interview.
  • Das Synapse-Intro am Anfang von Shamus wurde sonst nur noch von Slamball benutzt.


Screenshot-Vergleich verschiedener Umsetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Shamus erschien zunächst auf dem Apple und wurde dann für viele weitere Systeme portiert.

Von links nach rechts: (obere Reihe) Atari 8-Bit, Apple 2, PC, (untere Reihe) VC20, TI 99/4A, Tandy.

Shamusatari.png
Shamusapple.png
ShamusIBM.png




Shamusvc20.png
ShamusTi99.png
Shamustandy.gif



Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Boxcover der 1983er Version von Synapse Software.
Neuauflage von 1986 beim Billiglabel "Americana" von U.S.Gold.



Theme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das nachfolgende Bild zeigt die erste Seite der Titelmelodie in der üblichen Notenschreibweise. Für eine kreative Weiterverwendung stehen die vollständigen Noten auch als PDF-Dokument (Datei:Shamus Theme PDF.pdf) und in der ABC-Musiknotation (Datei:Shamus Theme.abc.txt) zur Verfügung.


Musiknoten der Titelmelodie, rekonstruiert durch Mitprotokollieren aller Schreibzugriffe auf den SID



Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Topscore von PAT
  1. PAT - 23.965 (02.03.2017)
  2. Robotron2084 - 17.635 (04.09.2010)
  3. Camailleon - 14.755 (04.09.2010)
  4. Werner - 10.660 (29.08.2010)
  5. Blubarju - 7.300 (20.04.2012)
  6. Sledgie - 5.625 (28.08.2010)
  7. Keule - 4.925 (10.09.2021)


2. Platz von Robotron2084 3. Platz von Camailleon
2. Platz von Robotron2084 3. Platz von Camailleon


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Shamus
WP-W11.png Wikipedia: Shamus (video game) Sprache:english


Quellen

  1. Oswald Reim, Martin Scholer: "Rombachs C64-Spieleführer", Rombach, 1984, Seite 310
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