Heinz Nixdorf

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Heinz Nixdorf
Name Heinz Nixdorf
geboren 1925
gestorben 1986
Nationalität Deutschland
Branche
  • Physiker
  • Computerpionier
  • Wirtschaftsunternehmer
Firmen / Gruppen
  • Labor für Impulstechnik in Essen
  • Nixdorf Computer AG in Paderborn


Der Paderborner Computerpionier und Wirtschaftsunternehmer Heinz Nixdorf (1925-1986) gründete eher aus Not als mittelloser Physikstudent im Jahr 1952 mit 27 Jahren seine erste Firma (und zwar ein Labor für Impulstechnik in Essen mit Unterstützung von der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerken), die später in Nixdorf Computer AG (kurz: NCAG; 01.10.1968 bis 30.09.1990) umbenannt wurde und ein international tätiger Elektronik- und Computerkonzern war, bis diese am 01. Oktober 1990 in der Siemens AG aufgegangen ist.

Weiterhin hatte er etwa im Jahr 1977 die Idee für ein Computermuseum in Deutschland, das erst nach seinem Tod realisiert werden konnte. Das Heinz Nixdorf MuseumsForum (kurz: HNF) ist aktuell das weltweit größte Computermuseum für Informationstechnik mit einer Ausstellungsfläche von 6.000 m³.



Lebenslauf / Firmengeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Lebenslauf von Heinz Nixdorf ist eng mit dem unternehmerischen Wirken in seinem Unternehmen verbunden.

Erste Jahre

Am 9. April 1925 wurde Heinz Nixdorf als ältestes von fünf Kindern in Paderborn geboren. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er in Torgau in Sachsen, woher sein Vater Walter Nixdorf kam. Erst im Jahr 1931 siedelte man wieder nach Paderborn zurück. Seit seinem 6 Lebensjahr besuchte Heinz Nixdorf eine katholischen Volksschule, dabei viel seine Begabung für Mathematik und Naturwissenschaften auf. Wegen der Arbeitslosigkeit seines Vaters konnte er zunächst nicht eine höhere Schule besuchen.


Weiterführende Schulen

Ein Stipendium aufgrund seiner guten Schulleistungen ermöglichte ihm trotzdem von 1939 bis 1942 den Besuch von Lehrerbildungsanstalten in Vallendar bei Koblenz und später in Boppard am Rhein, sowie in Alfeld (Leine).

Durch den 2. Weltkrieg, sowie durch den Dienst in der Wehrmacht, konnte er erst im Sommer 1946 das Abitur am Reismann-Gymnasium ablegen. Ein weiteres Stipendiums unterstützte ihn beim Studium ab dem Jahr 1947 an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main in den Hauptfach "Angewandte Physik". Ergänzend besuchte er Seminare in Betriebswirtschaftslehre.


Werkstudent

Ab dem Jahr 1951 war Heinz Nixdorf als Werkstudent beim amerikanischen Büromaschinenhersteller Remington Rand Corp. in Frankfurt am Main tätig, und unterstützte die Entwicklung von digitalen Schaltkreisen für Multiplikations- und Saldierwerke, die in einfachen Zählgeräten, z.B. für Auswertung von Wahlen, genutzt wurden. Das Projekt wurde nach mehreren Monaten von der Unternehmensleitung gestoppt, die das Marktpotential und den Nutzen nicht erkannte. Daraufhin verließ der Projektleiter und Physiker Walter Sprick das Unternehmen und überließ Nixdorf seine Erfindungen und sein Patent.


Labor für Impulstechnik

Im Jahr 1952 stellte Heinz Nixdorf sein Konzept eines Elektronenrechners auf Rundfunkröhrenbasis mehreren Großunternehmen vor. Bei den Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerken (RWE) fand Nixdorf Gehör und er bekam einen Entwicklungsauftrag in Höhe von 30.000 DM, sowie Räumlichkeiten bei RWE in Essen. Sein erster entwickelte Computer wurde schon zum Jahresende 1952 bei RWE eingesetzt. In den nachfolgenden Jahren gab es Weiterentwicklungen, sowie durch das starke Firmenwachstum Raumprobleme, die durch Anmietung von Gebäuden in der Heimatstadt Nixdorf in Paderborn gelöst wurde. Etwa ein Jahr später zog er mit dem gesamten Unternehmen nach Paderborn um und baute im Jahr 1961 sein erstes Werksgebäude an der Pontanusstraße. An dieser Stelle befindet sich heute das Technische Rathaus der Stadt Paderborn.

Heinz Nixdorf erkannte, das mit sehr teuren und großen Zentralrechnern in kleinen Firmen (schon allein aus Kostengründen!) nicht die EDV- bzw. Computertechnik Einzug halten konnte. Er baute daher eigene, dezentrale EDV-Anlagen wie der modular aufgebaute Nixdorf 820, die für Klein- und mittelständische Unternehmen kostengünstig und effizient waren. Weiterhin bot er für den Kunden individuell zugeschnittene Hard- und Softwarepakete an und schulte bei Bedarf den Kunden mit dem Umgang seiner dezentralen EDV-Systeme. Im Jahr 1967 hatte man damit im Marktsegment Computer der Preisklasse zwischen 25.000 DM und 100.000 DM einen Marktanteil von rund 60 % und generierte einen Umsatz von 52 Millionen DM. Weiterhin hat man 1967 den Vertrieb seiner hergestellten Produkte selbst in die Hand genommen und eine Firmenpräsenz in Berlin errichtet.


Nixdorf AG

1968 wurde der größte Kunde, der Werkzeug- und Büromaschinenhersteller Wanderer-Werke aus Köln, mit einem Kauf in Höhe von 17,2 Millionen DM übernommen. Am 1. Oktober 1968 wurde beide Firmen zur Nixdorf Computer AG (kurz: NCAG) verschmolzen. Die Firmenexpansion ging global weiter und so war im Jahr 1972 die Nixdorf AG in 22 Ländern weltweit vertreten. Schon im Jahr 1971 wurde eine neue Hauptverwaltung, die sich an der Fürstenallee in Paderborn liegt, bezogen. Weiteres Kapital für das Wachstum besorgte man sich bei der Deutschen Bank und 1984 mit dem Gang an die Deutschen Börse. Durch sein Engagement als sozialer Unternehmer wurde ihm im Jahr 1983 die Ludwig Erhard-Medaille verliehen.


Nach seinem Tod

Am 17. März 1986 verstarb Nixdorf plötzlich an den Folgen eines Herzinfarktes auf der Computermesse CeBIT in Hannover. Weiterhin gründete er mit seinem Vermögen nach seinem Tod im Jahr 1986 testamentarisch zwei Stiftungen, und zwar die Stiftung Heinz-Nixdorf-Stiftung und die Stiftung Westfalen (aktuell Träger des HNF). Beide Stiftungen unterstützen das Heinz Nixdorf Institut (HNI) und das Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF). Beide Institute existieren in Paderborn.


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Heinz Nixdorf
WP-W11.png Wikipedia: Labor für Impulstechnik
WP-W11.png Wikipedia: Nixdorf Computer
WP-W11.png Wikipedia: Heinz Nixdorf MuseumsForum