Hot Wheels

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Hot Wheels
Titelbild vom Spiel
Spiel Nr. 516
Bewertung 5.44 Punkte bei 18 Stimmen
Entwickler A. Eddy Goldfarb
Firma Epyx
Verleger Mattel, U.S. Gold
HVSC-Datei GAMES/G-L/Hot_Wheels.sid
Release 1985
Plattform(en) C64
Genre Cars, Miscellaneous
Spielmodi Einzelspieler

Crashrennen: 2-Spieler (simultan) möglich
Steuerung Icon Port2.pngIcon joystick.png
Medien Icon disk525.png
Sprache Sprache:englisch


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Multimedia-Zeitalter mit Kinderzimmern voller technischem Schnickschnack ist das Phänomen Hot Wheels gar nicht mehr so selbstverständlich zu erklären. Man stelle sich einfach vor, man würde als kleiner Junge in den 1980ern aufwachsen und mit kleinen Blechautos namhafter Spielzeughersteller spielen. Wäre es da nicht direkt naheliegend oder revolutionär, wenn man das auch ohne Metallgeruch und die heute bekannte Gefahr gesundheitsschädlicher Lacke einfach am Computer machen könnte? Dies nahm wohl jedenfalls die Produktabteilung von Mattel Mitte der 80er an und beauftragte Epyx mit dem Herstellen eines Hot Wheels Computerspiels.

Es gibt genau wie beim realen Spiel mit Spielzeugautos eigentlich kein Ziel. Man gurkt so brumm-brumm-machend durch eine kleine Spielzeugstadt mit ganzen 2 Straßen, die durch einen Expressway miteinander verbunden sind. Dabei gibt es die Möglichkeit, verschiedene kleine Spielereien mit dem geliebten Auto zu machen oder auch den Wagen zu wechseln. Wegen des fehlenden Spielziels kann man weder gewinnen oder verlieren, also eigentlich auch nicht viel falsch machen.

Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spiel hat eine vor allem für die Zeit recht detailreiche Grafik, die einzelnen Spielchen sind auch nicht schlecht animiert. Es gibt auch ein paar recht nervige FX, ansonsten aber die Titelmelodie als Sound, diese ist am besten im "New Cars"-Laden oder beim Titelbild zu genießen, da der Expressway nicht lang genug ist. Wirklich recht pathetischer zweistimmiger Song.

Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterer Straßenzug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

So viele schöne Flitzer! Wer die Wahl hat, hat die Qual!

Nachdem man sich für einen Flitzer entschieden hat, geht es erstmal in die Lackierstation. Leider sind der Kreativität hier enge Grenzen gesteckt, es wird oben mittels Joystick aus einer Palette von 12 Farben gewählt, dann mittels exzessivem Feuerknopfgedrücke das Auto in Farbwolken gehüllt. Dann muss man die Farbe wieder wegstellen; wenn man alles richtig gemacht hat, erscheint der Wagen in der gewünschten Farbe und kann mit Klick auf "DONE" vom Fließband fahren. Eine sehr aufwändig gemachte Sequenz mit eigentlich sehr simpler Folge. Lieber schnell ab auf die Straße.

Hier können durch Anfahren des Gebäudes und Feuerknopf die Einzelaktionen gestartet werden. Man könnte sich z.B. die frisch lackierte Karre im nächsten Gebäude rechts gleich wieder beim Crashrennen ruinieren, einem der etwas witzigeren Einzelspielchen, bei dem sich die Steuerung intuitiv erklärt und Sieg oder Niederlage egal sind, es bleiben keine Schäden, gibt aber auch nichts zu gewinnen. Das wäre angesichts der sehr dummen KI auch unverdient. Oder man unterzieht den Wagen einer Autowäsche. Ganz nett anzusehen, aber total sinnlos, weil der Wagen nie dreckig wird und das lila nicht lilaner wird davon. Also fahren wir doch einfach in ein Parkhaus, klauen uns einen hübschen Wagen und verlassen diese öde Gegend über die Autobahn, in den USA Expressway genannt. Der Wagen scrollt durch eine ganz nette Häuserschlucht. Verkehr gibt es wie auch im übrigen Spiel (vom Crashrennen mal abgesehen) keinen, machen kann man auch nichts während der Fahrt.

Oberer Straßenzug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

On the road again... und wieder mal tote Hose in der Geisterstadt

Wenn man sich rechts hält könnte man erstmal tanken und den Reifendruck prüfen, beides fummelig und irgendwie auch langweilig und sinnlos. Die Benzinpreise pro Gallone entlocken einem heute wohl sowieso nur ein müdes Lächeln. Und egal was es kostet, es wird voll getankt, denn der Spieler klaut nicht nur Autos im Parkhaus, sondern hat auch unendlich viel Geld. Am Ende wieder in die mit "Bob's" beschriftete Tür gehen und nichts wie weg. Beim "Super Tuner" könnten wir die einzelnen Zylinder einstellen lassen. Auswirkungen hat es keine, sehr spannend ist es auch nicht. Immerhin kann man sein Auto immer wieder "tunen" - anscheinend verstellt sich die Zündung schneller, als man vom Hof rollen kann... Wir passieren rechts ein ewig brennendes Haus, von dem später noch die Rede sein wird. Nächste Station: Ölwechsel gefällig? Wagen auf die graue Hebebühne fahren, Feuer, warten auf Ladevorgang, hochpumpen, Feuerknopf. Den Fahrer mit dem quietschenden Entsorgungswägelchen unter das Auto bugsieren, Feuer und los. Wer schnell weg möchte, muss möglichst schnell möglichst viel Öl auffangen. Wer ein Umwelt-Nazi ist, lässt einfach ersteinmal ein wenig herum tropfen. Dann irgendwie noch das neue Öl hinein quälen (das Joystickgefummel ist eine der wenigen Herausforderungen in dem Spiel, wird deshalb mal nicht erklärt), das Wägelchen wegbringen, das Auto von der Hebebühne holen und sich gut überlegen, ob man diese spannende Sequenz jemals wieder erleben will.

Gut, dass dieses Haus ständig brennt, so kann man wieder und wieder versuchen, zum Helden zu werden.

Wie sagte schon Grisu der Drache: "Ich will Feuerwehrmann werden!" Also im Fire Department vors rechte Tor stellen und Feuer drücken, Ladevorgang abwarten. Mit gedrücktem Feuerknopf und Joystick hoch das Tor öffnen. Hineinfahren (hoch), Tor schließen (Feuer und runter). Ab in den Feuerwehr-Truck und das Ganze nochmal umgekehrt (ist klar, wenn das Garagentor klemmt, brennt das Haus eben ab), dann kann es endlich losgehen. Auf zum ewig brennenden Haus. Was nun folgt, ist wohl noch das spannendste Spielchen. Man parkt ein gutes Stück links vom Hydranten den Truck. Dann wird fleißig drauf los gelöscht. Das ist gar nicht so einfach, weil der Wasservorrat begrenzt ist (nicht nach Logik fragen, statt Hydrant kann man sich ja einen Feuerlöschteich vorstellen). Mit den einzeln abgeschossenen Wasserstrahlen die brennenden Fenster zu treffen, besonders die kleineren, erfordert schon ein wenig Augenmaß. Das Feuer breitet sich schnell aus und erfasst auch bereits gelöschte Fenster aufs Neue. Bei erfolgreichem Löscheinsatz gibt es zur Belohnung einen kleinen Jingle zu hören. Misslingt die Heldentat, brennt das Haus ab. Das kann einen aber kalt lassen, schon eine Tour auf der endlosen unteren Straße oder einmal auf den Expressway und zurück fahren genügt, dann haben sich neue Pyromanen dort ein Haus gebaut. Um den Alarm wieder auszulösen wieder zurück in die Feuerwache, Tor hoch, Tor runter usw. ...

Tipps[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Crashrennen: Hier können zwei Spieler gleichzeitig antreten (Spieler 1 - Joystick in Port 2, Spieler 2 - Joystick in Port 1). Man kann sich hier übelst verkeilen. Es dauert dann unter Umständen lange, bis man wieder frei ist, um durch Niederlage oder Sieg aus dem Spielchen heraus zu kommen. Wenn also das eigene Auto schon sehr matschig aussieht, einfach zusehen, wie die anderen Stefan Raabs bzw. Nicht-AI-Computer-Gegner ihre Wagen zu Schrott fahren und aktives Eingreifen vermeiden.


EasyFlash Version von Nostalgia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seite Mai 2011 gibt es die Nostalgia-Version auch für das EasyFlash, die es Besitzern der benötigten Hardware ermöglicht, ohne Ladezeiten zu spielen.

Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kein Spielziel, keine Lösung.

Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wer mitgelesen hat, weiß, dass auch diese nicht wirklich erforderlich sind.
  • Die Version von "Nostalgia" bietet neben dem Manual noch unlimiertes Wasser beim Löschen und einen Cheat für das rote Auto im Demolotion Derby.

Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note):
5.44 Punkte bei 18 Stimmen (Rang 910).
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C64Games 6 03. Juli 2010 - "gut" - 6144 downs
Lemon64 6,7 03. Juli 2010 - 38 votes
Kultboy.com 6,67 26. Juni 2011 - 6 votes
ASM 8/12 Ausgabe 3/87
ZZap64 40% Ausgabe 10/87

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

TheRyk: "Für kleine Kinder mag das eine gewisse Zeit ganz kurzweilig sein, hier herum zu brumm-brummen, wobei wohl noch am ehesten das Entdecken der verschiedenen Gebäude und ihrer Funktionen nebst Einzelspielchen Spaß macht, die Spiele selbst... naja. Das völlige Fehlen von Verkehr außerhalb des ebenfalls eher schwachen Crashrennens passt genauso in das schnarchige Gesamtspiel wie die langen Ladevorgänge. Und auch ein kinderleichtes Spiel könnte irgendein Spielziel vertragen, man vergleiche das um Längen bessere Kinderspiel Donald Duck's Playground. Hot Wheels ist leider alles andere als ein Burner, die noch einigermaßen erträglichen Sequenzen Crash-Rennen und Feuerwehr-Einsatz, die vielen Animationen, die gute Grafik und die schöne Titelmelodie verleiten mich dennoch dazu, diesem Flop noch 3 Pünktchen zu geben. Selbst Nostalgikern rate ich, sich das etwa 10minütige Longplay anzusehen, statt sich durch dieses Spiel zu quälen."

Rombachs C64-Spieleführer II: "Dieses Spiel hat genauso wie "Barbie" einen starken Democharakter und dürfte wohl eher zum Vorführen geeignet sein als zum Spielen. Höchstens für Kinder geeignet, wird es mit der Zeit auch für sie langweilig, da fast jede Möglichkeit genommen wird, Phantasie zu entfalten."[1] (Urteil 3)[2] Die vollständige Beschreibung des Spiels findet sich hier.

Rockford: "Man sollte sich in der Tat über das Konzept des Spiels klar werden. Es ist als Matchbox(hehe)-Spiel angelegt, ebenso wie G.I. Joe und hat wie dieses kein Ende und Ziel. Man soll ebenso wie mit den richtigen Spielzeugautos ein wenig herumfahren können und hat dafür eine kleine Umgebung bereitgestellt. Mein Junior hat es mit drei Jahren gerne mal gespielt, ungefähr ein Jahr lang. Dabei hilft, dass keine großartige Feinmotorik benötigt wird um ein wenig herumfahren zu können. Öl wechseln musste ich und das brennende Haus ist auch gerne mal eingestürzt, aber jetzt, ein Jahr später, ist das alles kein Thema mehr. Die Zielgruppe von Hot Wheels sind also Kinder von 3 bis 4 Jahre, die das anspruchsvollere Donald Duck's Playground (mit Obst auffangen, Pakete auf dem Flughafen zuordnen, Rechnen beim Einkaufen) noch nicht ganz schaffen. Was zugegebener Maßen eine ziemlich kleine Zielgruppe ist. Mehr als 5 Punkte möchte ich allerdings auch nicht vergeben. Wer kleine Kinder hat, die auch mal bunte Sprites mit einem Joystick bewegen möchten, sollte Hot Wheels mal testen, zusammen mit DD's Playground und Ducks Ahoy! Die Phase dauert eh nicht zu lange, mein jetzt 4,5 jähriger Sohn schafft schon den ersten Level von Giana Sisters. Hach, die Kleinen werden so schnell erwachsen. :)"

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Programmierer-Team um A. Eddy Goldfarb wurde von Mattel auch für Barbie angeheuert.

Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


... Front Cover ...
... Back Cover ...



Theme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das nachfolgende Bild zeigt die erste Seite der Titelmusik in der üblichen Notenschreibweise. Für eine kreative Weiterverwendung der Melodie stehen die Noten auch als PDF-Dokument (Datei:HotWheels Theme PDF.pdf) und in der ABC-Musiknotation (Datei:HotWheels Theme.abc.txt) zur Verfügung.


Musiknoten der Titelmelodie (erste Seite), rekonstruiert durch Mitprotokollieren aller Schreibzugriffe auf den SID



Videomitschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Longplay mit allen Sequenzen

Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht möglich.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pascal Ciampi, Ralf Tellgmann: "Rombachs C64-Spieleführer II", Rombach, 1986, Seite 342
  2. Pascal Ciampi, Ralf Tellgmann: "Rombachs C64-Spieleführer II", Rombach, 1986, Seite 379