Lenslok

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Lenslok Karte von Elite

Lenslok ist ein Kopierschutzsystem der Firma ASAP Developments. Erfunden wurde es von John Frost. In den 80ern wurde dieses System bei einigen Programmen und Spielen für unterschiedliche Systeme eingesetzt, neben dem C64 hauptsächlich auf dem ZX Spectrum. Die meisten Softwaretitel, die mit dem Lenslok ausgeliefert wurden, stammen von Firebird. Der bekannteste mit Lenslok ausgelieferte Titel war das Spiel Elite. Das Lenslok System war bei den Spielern und der Presse äußerst unbeliebt. Vor Allem die Tatsache, dass es schwer zu bedienen und sehr fehleranfällig war, führte zu einem sehr schlechten Ruf des Lenslok-Systems. Es verschwand daher sehr schnell wieder vom Markt.


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lenslok Kopierschutzsystem besteht aus zwei Teilen: Einer Hardwarekomponente und einer Softwarekomponente. Die Hardwarekomponente ist eine Plastikkarte, welche an den Seiten eingeknickt und an den Bildschirm gehalten wird. In der Mitte der Karte befindet sich ein Sichtfenster, das 13 Riffel besitzt, die in zwei Gruppen und einen Riffel in der Mitte aufgeteilt sind. Softwareseitig wird auf dem Bildschirm eine Code Abfrage und zwei codierte Zeichen angezeigt. Der Code muss nun auf dem Bildschirm kalibriert werden, da es verschieden große Monitore und Fernseher gibt. Der Code kann nur dann entschlüsselt werden, wenn die Größe des angezeigten Codes mit der Lenslok Plastikkarte übereinstimmt. Der Code entspricht optisch in etwa einem modernen Barcode. Hat man die Anzeige der Code Abfrage kalibriert, wird der bardcodeähnliche Block durch das Fenster der Lenslok Karte entzerrt und der Code ist lesbar.


Funktionsweise des Lenslok


Die Spielehersteller bekamen von ASAP Developments einen Lenslok Code, um diesen in das Programm einzubauen. Die Implementierung des Lenslok Programmcodes war von Spiel zu Spiel sehr unterschiedlich. Es gibt den Lenslok-Code in weiß auf schwarzem Hintergrund sowie in allen möglichen Farben. Manche Hersteller ließen den Kunden nur drei Versuche, bevor das Programm beendet wurde. Bei anderen Herstellern musste der Code neu kalibriert werden, wenn der Code zu oft falsch eingegeben wurde. Dieser Prozess war meist sehr zeitaufwändig und funktionierte sehr oft nicht richtig. Dies sorgte für viel Frust bei den Spielern. Bei einigen Spielen, wie z.B. Price of Magik, musste der Spieler sogar mehrmals den Code eingeben, da nicht einmalig am Anfang des Spiels abgefragt wurde, wie es z.B. bei Handbuch-Codes üblich ist, sondern an verschiedenen Stellen während des Spielablaufs.


Anwendung des Lenslok


Jedes Spiel bekam seine eigene Lenslok Karte die nur zu diesem Spiel kompatibel war. Dadurch konnte das Lenslok des einen Spiels nicht für ein weiteres verwendet werden. Manche Titel wurden aus versehen mit einer falschen Lenslokkarte ausgeliefert und waren dadurch unspielbar. Etwa 500 Einheiten der Spectrum Version von Elite wurden mit der falschen Lenslok Karte ausgeliefert und sorgten für eine große Anzahl von erbosten Leserbriefe in den Spielezeitschriften. Telecomsoft war dennoch von Lenslok begeistert. Die Firma hatte schließlich 100.000 Einheiten geordert und hoffte damit endlich den Raubkopien Einhalt zu gebieten. Nichtsdestotrotz war auch dieser Kopierschutz leicht auszuhebeln, da der Code mit entsprechenden Kenntnissen leicht im Speicher gefunden werden konnte.


C64 Software mit Lenslok (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Lenslok Sprache:english
  • Projekt 64'er Auszug aus der Ausgabe 9/September 1986, S. 160-164
  • The Bird Sanctuary Erklärung mit Screenshots Sprache:englisch
  • LensKey Lenslok Emulator unter MS Windows für Spectrum-Emulatoren, funktioniert auch für C64-Software Sprache:englisch