dubCRT

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dubCRT
dubCRT
Typ Steckmodul
Hersteller DataDoor
Neupreis £65,- (entspricht ca. €73,-)
Erscheinungsjahr 2016


dubCRT (andere Schreibweisen: DubCRT sowie auch DUBCRT) ist ein interaktives Musikalbum auf Steckmodul für den C64 bzw. C128 im C64-Modus. Es enthält acht Stücke von GOTO80, die für den SID 8580 kreiert wurden und mit individuellen Visualisierungen versehen sind. Möglicherweise handelt es sich hierbei um das erste jemals als Modul veröffentlichte Musikalbum überhaupt. Zumindest auf dem C64 dürfte es bisher einzigartig sein. Ein Nachfolger ist aber bereits angedacht.


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

dubCRT-Modul eingeschaltet
Auswahlmenü direkt nach dem Start (links) und nach Aufruf einer bestimmten Titelabfolge (rechts)

Das Album umfasst verschiedene Genres elektronischer Musik: von Ambient über IDM (Intelligent Dance Music) bis hin zu Drum 'n' Bass. Doch es handelt sich bei diesem Modul nicht einfach nur um ein Musikalbum. Jeder der acht Musiktitel ist aus einem Menü heraus direkt anwählbar und wird mit einer eigenen, abstrakten PETSCII-Animation präsentiert, die vom Nutzer beeinflusst werden kann, aber selbst auch auf die Musik reagiert. Bei der Visualisierung zu Titel 8 wurde ein kleines Spiel integriert.

Außerdem versteckt sich in dubCRT auch eine Remixsoftware, mit der die Titel des Albums selbst remixt werden können. Die Remixsoftware ist ein Musikeditor basierend auf defMON. defMON wiederum wurde eigens für GOTO80 entwickelt. Der Editor ist in dem Modul jedoch nicht direkt zugänglich.

Wie man den Zugang findet, ist ein Geheimnis, das der Nutzer bei Beschäftigung mit dem Album selbst herausfinden soll. Bislang ist lediglich bekannt, dass u.a. eine bestimmte Abfolge beim Aufruf der Titel eingehalten werden muss, um hinter einen Teil des Geheimnisses zu kommen. Geht man davon aus, dass dazu jeder Titel nur ein einziges Mal aufgerufen werden müsste, ergeben sich für diesen Teil des Rätsels somit 8! = 40.320 mögliche Kombinationen. Eine kleine Vorschau auf die versteckte Remixsoftware wurde als Video von DataDoor auf YouTube gezeigt.[1]

Die Macher sehen sich mit ihrem Werk laut Eigenbeschreibung in der Tradition verschiedener Kunstrichtungen und Musikgenres wie dem Modernismus der 1960er Jahre, dem Dub der 1970er Jahre und der Glitch-Ästhetik seit ca. 2000. Gleichzeitig möchte man dem "2020's sustainable computing" (der "nachhaltigen Computernutzung der 2020er Jahre") angehören.

Beteiligte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei dubCRT handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt. Wie schon erwähnt, wurde die Musik von GOTO80 (Anders Carlsson) geschaffen. Die Programmierung des Moduls übernahm 4mat (Matt Simmons), defMON stammt von Frantic. Die PETSCII-Grafiken und -Animationen wurden durch iLKke (Ilija Melentijević) kreiert. Von sys64738/DDI stammt die Hardware des Moduls - eine Neuentwicklung eigens für dubCRT. Zu Idee und Konzept haben neben GOTO80 auch sys64738/DDI sowie Ray Manta (Tim Koch) von DataDoor beigetragen.


Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

dubCRT wurde gleichzeitig als Modul und als reiner Audio-Download am 18. August 2016 über das Label DataDoor auf Bandcamp veröffentlicht.[2][3][4] Das Modul war innerhalb von ca. 2½ Stunden ausverkauft. Im April 2017 gab es daher eine zweite Auflage, im August 2017 auch eine dritte. Beide Neuauflagen stammen nun vom Publisher Shareware Plus und haben eine im Vergleich zur Urauflage veränderte Verpackung erhalten.[5]

Der Audiodownload enthält zusätzlich noch verschiedene Remixes von GOTO80-Titeln durch Künstler wie Julien Mier, Mesak, Datassette, Tim Koch, Extraboy, ssaliva, Sm0hm, Anomie, Brännvall und Faderunner.

Zur Veröffentlichung folgten diverse Interviews, beispielsweise im Disk-Magazin Vandalism News #66[6], in Commodore Free #95[7] und in der PDF-Zeitschrift Reset-Magazine #9.5.[8] Es wurde sogar ein eigenes Konto für dubCRT auf Facebook angelegt. Auf Twitter hat man den Hashtag #dubcrt initiiert. Vermutlich soll so der Austausch von Besitzern des Modul angeregt werden, um gemeinsam dem Modul seine Geheimnisse zu entlocken.

Die an Gestaltung und Entwicklung Beteiligten sind alle auch in der C64-Demoszene aktiv. Die Modul-Veröffentlichung wurde daher auch in der CSDb bekanntgegeben.[9]

Titel Nummer 3, "The Great Ballad of the Storm That Never Ends", wurde auch schon vor Erscheinen des Moduls öffentlich präsentiert durch die Teilnahme an der Music Competition der Szeneparty Datastorm 2014 und dem anschließenden Upload in der CSDb.[10] Während der Party wurde das Lied zwar nur auf Platz 11 bei 19 Beiträgen gewählt. Bei den anschließenden Bewertungen in der CSDb erlangte es dagegen nach aktuellem Stand die zweithöchste Punktzahl im Vergleich mit den anderen Beiträgen aus dem Musikwettbewerb.

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das dubCRT PETSCII-Logo

Korrekt funktioniert das Modul nur mit PAL-Computern. Prinzipiell kann es zwar auch mit NTSC-Geräten verwendet werden, jedoch funktionieren die PETSCII-Animationen und Musikstücke dann nicht wie vorgesehen. Es sollte auch darauf geachtet werden, die Musik mit einem SID 6582 bzw. 8580 wiederzugeben, da die Kompositionen mit den Filtern eines 6581 zum Teil nicht harmonieren.

Nach Einschalten des Computers erstrahlen die vier hell-weißen LEDs und beleuchten so das dubCRT-Logo auf der Platine im transparenten Modulgehäuse. Gleichzeitig beginnt am Reset-Knopf des Moduls ein sanftes rotes Licht ruhig zu pulsieren. Auf dem Bildschirm folgt eine durch einen Jingle begleitete PETSCII-Animation - ein buntes Chaos, das sich langsam zum dubCRT-Logo formt. Anschließend gelangt man ins kryptisch anmutende Auswahlmenü, das akustisch untermalt ist. Hier werden alle Titel durch jeweils ein Symbol repräsentiert. Durch Auswahl über die Zifferntasten 1 bis 8 kann der entsprechende Titel angewählt werden. Mit dem Start eines Titels beginnt die jeweilige PETSCII-Animation. Diese kann durch verschiedene Tasten (C=, alle SHIFT-Tasten sowie die F-Tasten) beeinflusst werden, wird aber auch durch die Musik selbst verändert.

Beispiel für eine der PETSCII-Visualisierungen der Musik (hier in schnellerer Abfolge dargestellt)

Möchte man den gerade gehörten Titel abbrechen, drückt man die Leertaste, um ins Auswahlmenü zurückzukehren. Abhängig von der vorher erfolgten Auswahl der Titel verändert sich die Darstellung des Menüs. Offenbar besteht hier ein Zusammenhang mit dem weiter oben erwähnten Geheimnis, das im Modul auf Entdeckung wartet.

Hinter Titel Nr. 8 verbirgt sich ein kleines, sehr abstraktes Plattformspiel (also ein nicht-scrollendes Jump'n Run), das mit einem Controller in Port 2 gesteuert wird und in der Animation genau so per Tastendruck wie die anderen Titel beeinflusst werden kann.

Der steuerbare Charakter erscheint nach Druck auf den Feuerknopf in der Bildschirmmitte und wird (je nach Richtung, in die man sich bewegt) als 'G' bzw. als '@' dargestellt. Im Spiel kann man mit dem Feuerknopf hochspringen sowie mit gleichzeitiger entsprechender Bewegung des Sticks auch seitlich. Es existieren außerdem Leitern, die man hinauf- und herabklettern kann. Bestimmte andere Zeichen dürfen nicht betreten werden, der Kontakt mit herabfallenden Zeichen sollte vermieden werden. Andernfalls landet der Spieler wieder an der Ausgangsposition. Das kann bis zu fünf mal geschehen, bevor das steuerbare Zeichen erst wieder erneut mit dem Feuerknopf ins Geschehen gerufen werden muss.

Auf dem Weg durch den Bildschirm können mitunter '$'-Zeichen eingesammelt werden, die im Menü zur Lösung des Rätsels benötigt werden. Die Generierung der Spiellevel erfolgt anscheinend per Zufall und immer wieder abrupt mitten im Spiel. Man weiß vorher also nie, ob es überhaupt möglich sein wird, den Spielcharakter frei zu bewegen, '$'-Zeichen einzusammeln oder wie viel Zeit einem noch im jeweiligen Bildschirm verbleibt, bevor ein neuer Screen erzeugt wird.

Verstecktes defMON-Remix-Modul

Das Spiel kann wie auch die anderen Titel des Moduls in der Darstellung mit den oben erwähnten Tasten verändert und natürlich auch mit der Leertaste verlassen werden, um zurück zum Menü zu gelangen.

Ein Spielziel ist nicht direkt zu erkennen, ebenso kein wie auch immer gearteter "Ausgang" auf dem jeweiligen Bildschirm. Es besteht aber ein Zusammenhang zwischen der Anzahl eingesammelter '$'-Zeichen und der Darstellung im Auswahlmenü. Je mehr '$'-Zeichen eingesammelt wurden, desto mehr "Puzzleteile" stehen dadurch im Menü zur Verfügung. D.h., bei der Darstellung der Symbole für jeden Titel gibt es somit mehr Auswahl zwischen unterschiedlichen Formen. Wenn ausreichend Puzzleteile zur Verfügung stehen, wird dies bei Rückkehr ins Menü nach einem Spiel durch kurzes Aufblinken des Hintergrunds angezeigt. Die Puzzleteile können nun jeweils umgeschaltet werden durch die Anwahl des repräsentierten Musikstücks. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Formen und Farben im Menü. Steht ein Puzzleteil mit lediglich einem anderen in Verbindung, färbt es sich weiß. Bei zwei Verbindungen wird es rot. Besteht keine Verbindung zu anderen Teilen, bleibt es schwarz. Im weiteren Verlauf hin zum Erreichen des versteckten Teils tauchen noch weitere Verbindungen und damit auch andere Färbungen auf. Wie die Teile angeordnet oder die Titel aufgerufen werden müssen, ist bisher nicht öffentlich bekanntgegeben worden. Am 31. Oktober 2017 wurde auf Twitter jedoch erstmals verkündet, dass ein Nutzer den Weg zum Remixmodul herausgefunden hat.[11] Mittlerweile wurde dazu auch ein längeres Video bei YouTube veröffentlicht.[12]

Titelliste der Modulveröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Antispeed
  2. XMAC
  3. Great Ballad of The Storm That Never Ends
  4. Loob
  5. BFP Ballad
  6. Semest
  7. Floredux
  8. SushiB

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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