Commodore 1901

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Commodore 1901
Commodore-Monitor 1901
Typ Farbmonitor
Hersteller Thomson für Commodore
Neupreis ? DM, ca. ? € (? US$)
Erscheinungsjahr 1986
Produktionsende 1988
Sonstiges Monitor für den C128/D/DCR


Der Commodore 1901 ist ein Farbmonitor, der speziell für den Commodore 128 von etwa 1986 bis 1988 produziert wurde. Er wird von vielen Benutzern wegen seiner kontrastreichen Farben und seiner Bildschärfe geschätzt, zudem sind bestimmte Effekte des VDC-Videochips des C128 nur auf diesem Monitor darstellbar. Der 1901 gilt als Referenzmonitor für den C 128 in der PAL-Region. Hergestellt wurde der Monitor vom damaligen französischen Elektronikkonzern Thomson in Singapur.

Der für den gleichen Zweck für den NTSC-Markt produzierte Monitor 1902 ist eine vom 1901 technisch unabhängige Entwicklung und äußerlich von ihm vollkommen verschieden.

Es gab auch einen monochromen 1901-Monitor, der 1985 von Commodore kurzzeitig unter dieser Bezeichnung für seine PC-Sparte angeboten wurde und mit dem hier beschriebenen Monitor nichts zu tun hat.


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1901 macht auf dem ersten Blick einen kompakten Eindruck und wirkt von seiner Erscheinung her etwas retrofuturistisch. Auf der rechten Gehäuseseite befindet sich der eingebaute Mono-Lautsprecher. Auf der Rückseite befinden sich serienmäßig Cinch-Anschlüsse für Luminanz und Chrominanz (S-Video) und einem Audio-Kanal sowie ein 9-poliger D-Sub-Stecker für RGB-TTL.

Der 1901 ist eigentlich nur eine spezielle Variante des Thomson-Monitors 450 G, der wiederum in der Lage ist, RGB analog (z.B. für den Amiga) zu verarbeiten. Dazu ist prinzipiell auch der 1901 in der Lage, es muss lediglich eine SCART-Buchse an die vorbereiteten Lötpunkte auf der Platine nachgerüstet werden, eine dazu passende Aussparung auf der Gehäuserückseite lässt sich durch Herausdrücken eines vorgestanzten Ausschnitts erreichen.

Alle Bildeinstellungen sind über Regler auf der Vorderseite hinter einer Frontklappe zu erreichen. Die Befestigung dieser Klappe am Gehäuse gilt als ausgesprochen fragil und so ist heutzutage bei den meisten noch existierenden Geräten diese Klappe nicht mehr vorhanden oder nur noch an einer von beiden Seiten mit dem Gehäuse verbunden.

Aufgrund seiner recht kurzen Produktionszeit und seines hohen Kaufpreises (1986 etwa 1000 DM, Restpostenverkauf 1988 allerdings schon für 400 DM) ist der 1901 im Vergleich zum 1084-Monitor heute relativ selten und wird auf dem Gebrauchtmarkt etwas höhere Preise als jener erzielen. Er ist dennoch keine Rarität wie beispielsweise der 1801 und mit etwas Geduld durchaus beschaffbar.


Probleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Netzfilter ok
defekter Netzfilter
defekter Netzfilter in Schrägsicht
defekter Netzfilter in Seitensicht

Wie viele andere elektronische Geräte enthält auch der 1901 ein Filterbauteil im Bereich der Spannungsversorgung.

Aufgrund des fortgeschrittenen Alters des Geräts versagt dieses Bauteil heutzutage leicht, was sich mit Geräuschen, Gestank und entsprechender Rauchentwicklung bemerkbar macht.

Im Gegensatz zu z.B. dem 1571-Laufwerk sitzt der Filter hier allerdings hinter dem Netzschalter, so dass er nur bei eingeschaltetem Monitor mit der Netzspannung verbunden ist.

Da der Netzfilter zum Betrieb nicht benötigt wird, kann er im Fehlerfall ersatzlos entfernt werden, sollte aber zur Sauberhaltung des Versorgungsnetzes im Sinne der Netzgesellschaft ersetzt werden.

ACHTUNG! Es sind die üblichen Grundregeln für solche Basteleien zu beachten: Nur fachlich geschultes Personal darf auf eigene Verantwortung Röhrenfernser/-monitore öffnen. Der Hobby-Elektriker hat davon die Finger zu lassen. Es besteht Lebensgefahr durch unbedachtes Handeln.

1. Netzkabel von der Steckdose entfernen!! 2. Gerät einschalten! 3. Keine elektrischen Kontakte und Bauteile berühren, insbesondere das rote Hochspannungskabel und die Elkos nicht!!! 4. Absolute Vorsicht am Bildröhrenhals (Implosionsgefahr bei mechanischer Einwirkung). Begründung: Zum einen ist die Elektronik von Röhrenmonitoren aufgrund der Beschleunigungsspannung von mehreren (zehn-)tausend Volt auch im ausgeschalteten Zustand lebensgefährlich, zum anderen verliert man beim Anschluss eines entsprechend verbastelten Geräts an das Stromnetz jeden Versicherungsschutz, wenn es später irgendwelche Probleme geben sollte. Wer dumm genug ist, sich von dieser Warnung trotzdem nicht abschrecken zu lassen, findet hier eine extrem kurze Kurzanleitung, wie man an den Netzfilter herankommt: Die Gehäuserückwand wird von vier großen Schrauben gehalten; zwei befinden sich oben in der Griffmulde und zwei an der unteren Kante des Monitors. Weiterhin müssen zwei kleine Schrauben gelöst werden, mit denen die obere Reihe von Anschlüssen an der Rückwand befestigt ist. Sind die sechs Schrauben entfernt, kann die Rückwand des Monitors abgenommen werden.

Um die untere Platine aus dem Gehäuse ziehen zu können, muss ein schwarzes Halteteil aus Kunststoff entfernt werden, das in die unteren Lüftungsschlitze eingeklippst ist. Dies geht recht einfach, da die Haltenasen von außen (an der Unterseite des Geräts) erreicht werden können. Sobald die Halterung in das Innere des Geräts gedrückt wurde, kann die Platine nach hinten gezogen werden. Jetzt müssen ggfs. Kabelbinder entfernt oder Kabel abgezogen werden (z. B. das grau/grüne), um die Platine weit genug aus dem Gerät herausziehen zu können. Falls keine Kabel oder andere Teile die Platine mehr blockieren, wird sie nur noch von der aufgesteckten Taste des Hauptschalters an ihrer Position gehalten; dieser Reibungswiderstand kann einfach durch höhere Kraft überwunden werden...

Der Netzfilter befindet sich direkt neben dem Hauptschalter und kann üblicherweise allein durch die Beschädigung bereits eindeutig identifiziert werden. Diesen nun auslöten und entsorgen, fertig.

Beim Zusammenbau des Geräts ist besonders darauf zu achten, dass das Plastikteil des Modus-Wahlschalters an der Vorderseite nicht abrutscht und im Gehäuse auf Wanderschaft geht, sondern wieder an seine korrekte Position gelangt. Sind wieder alle Kabel aufgesteckt und die Platine wieder an Ort und Stelle, kommt der schwierigste Teil: Der erneute Einbau des schwarzen Kunststoff-Halteteils, um die Platine zu fixieren. Dafür ist eine sehr lange Zange nützlich; oder man behilft sich mit einem Kaugummi an einem Besenstiel...


Bedienung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sensation: 1901-Monitor am Amiga, in: 64'er 3/1988, 13. (Nachrüstung der RGB-Scart-Buchse)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]