Encounter

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Encounter
Encountertitle.png
Spiel Nr. 636
Bewertung 6.25 Punkte bei 16 Stimmen
Entwickler Paul Woakes
Firma Novagen Software
Verleger Synapse Software, Novagen Software
Release 1984
Plattform(en) C64, Atari, Amiga, Atari ST
Genre Shoot'em Up, 3D
Spielmodi Einzelspieler
Steuerung Icon Port2.pngIcon joystick.png
Medien Icon kassette.png
Sprache Sprache:englisch
Information Vertrieb in den USA durch Synapse Software.


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im ersten Level spielen die Computergegner noch mit angezogener Handbremse.

Encounter ist ein Ballerspiel aus der Ich-Perspektive von Novagen Software aus dem Jahr 1984. Laut Story hat man bei einem Erkundungsflug durchs Weltall einen Planetoiden entdeckt, der außer einer Unzahl von gleichmäßig auf einer Ebene angeordneten Säulen keine nennenswerten Züge aufweist. Neugierig, was es wohl damit auf sich hat, beamt man eine Sonde auf die Oberfläche, die unmittelbar nach der Landung auch schon von Ufos und Raketen angegriffen wird. Es stellt sich heraus, dass dies eine Art Trainingsarena einer längst verschollenen Kriegerrasse sein muss, die hier ihre Reflexe im Kampf gegen ein automatisiertes Verteidigungssystem schulte. Als echter Sportsmann nimmt man die Herausforderung selbstverständlich an und versucht nun in jeder Spielstufe, eine variierende Anzahl von Ufos und Suchraketen abzuschießen, den feindlichen Geschossen auszuweichen, um schließlich durch ein Sternentor zum nächsten, schwierigeren Abschnitt zu gelangen.
Als Hilfsmittel steht einem ein Radarschirm zur Verfügung, auf dem die Position des Gegners angezeigt wird, den es dann zu suchen und abzuschießen gilt.
Ferngelenkte Raketen dagegen müssen nicht aktiv gesucht werden, sie finden den Spieler von ganz alleine...und das meist sehr schnell mit tödlichen Konsequenzen.
Die Sonde des Spielers verfügt bei Spielbeginn über vier Schilde, der Verlust des letzten Schilds beendet das Spiel. Ein Bonusschild wird verliehen, wenn es gelingt, sämtliche Gegner eines Levels zu vernichten.
Die Vermutung liegt nahe, dass Encounter von Ataris Spielhallenautomat Battlezone inspiriert wurde, der zwar über Vektorgrafik verfügt, bei dem der Spielablauf jedoch weitestgehend identisch ist.

Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrmaliger Raketenangriff aus allen Richtungen.

Grafik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Blick durch das Cockpitfenster zeigt eine (im ersten Level noch grüne) Ebene über der einige Wolken schweben, am Horizont sind vereinzelt Berge zu erkennen, die jedoch unerreichbar sind. Die Säulen, Ufos und Raketen bestehen aus großformatigen, einfarbigen Sprites in einfachsten geometrischen Formen: Quader für die Säulen, Rauten für die Gegner und Kreise für die Schüsse, was zwar nur leidlich gut aussieht, jedoch dem Spieltempo zugute kommt. Das Scrolling, also die Illusion des "sich Fortbewegens" durch die am Spielergefährt vorbeiziehenden Säulen ist überaus flüssig und auch die Angreifer werden ruckelfrei und sehr schnell dargestellt. Ein abgeschossener Angreifer explodiert in einer Wolke aus rotierenden, rautenförmigen Einzelteilen, wodurch man nach einem zähen Duell gegen ein besonders hartnäckiges Ufo Urinstinkte effektiv befriedigen kann, indem man durch die Splitter seiner Feinde rast. Da die Ufos stets die gleiche Form haben und je nach Typ nur die Farbe ändern, ist in puncto optischer Abwechslung allerdings Not am Manne. Lediglich die Farbe des Schlachtfelds ändert sich in jeder Spielstufe und einige Level finden nachts statt. In diesen Level kann man dann mit einiger Fantasie sogar die Sternbilder Aries, Kleiner Wagen, Lose Schraube und Irrer Wikiartikelschreiber erkennen.

Sound[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Passend zur schlichten Grafik kommt auch der Sound wenig extravagant daher. Musik kennt das Spiel nicht und es gibt lediglich eine Handvoll kurzer Soundeffekte für Schussgeräusche, Explosionen, das Öffnen des Sternentors und so weiter. Die Ufos klingen wie Ufos nun einmal klingen, ein seltsames, elektronisches Gurren, wie es bestimmt jeder schon einmal live erlebt hat und die Suchraketen kündigen sich mit einem anschwellenden Summton an.

Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"...und hier noch eine Verkehrsdurchsage: Achtung, auf dem Hyperdrive zwischen Alpha Centauri und Zeta 7 kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen!" "Einer??? Es sind hunderte!!!"

In jedem Level ist eine zufällige Anzahl (zwischen 10 und 19) Gegner, d.h. Ufos oder Raketen abzuschießen, woraufhin man ein Extraleben erhält und sich für wenige Sekunden das schwarze Sternentor zum nächsten Level öffnet. Nachdem man durch das Tor gefahren ist, muss man einen ca. 30 Sekunden dauernden Höllenritt durch einen Schwarm von Geschossen überstehen, die mit einem ungeheuren Tempo auf einen zufliegen und bei einer Kollision den Verlust eines Schilds bewirken, sowie das erneute Durchspielen des vorherigen Levels erfordern (ächz!).


Säulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unmittelbar nach Spielstart findet man sich auf dem Schlachtfeld wieder, umringt von den unzähligen Säulen die das Gelände in einer gitterförmigen Anordnung überziehen. Diese Säulen blockieren die eigene Bewegung und sind unzerstörbar. Weiterhin reflektieren sie die eigenen Schüsse und die der Angreifer. Mit etwas Glück kann man den Feind quasi "über Bande" treffen bzw. selbst getroffen werden. Die Säulen bieten im Notfall auch Deckung vor gegnerischen Schüssen.

Ufos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 17 verschiedene Ufotypen, die zwischen 100 und 1600 Punkte wert sind. Sie unterscheiden sich durch ihre Bewegungs- und Schussmuster, so gibt es z.B. Ufos, die hauptsächlich versuchen auszuweichen, während andere, gerade in späteren Leveln, Fächerschüsse, Geschosswolken oder gleich Dauerfeuer abgeben. Sehr trickreich sind die Minen-Ufos, die zwar nicht schießen und zunächst nur harmlos piepend versuchen, dem Spieler auszuweichen, nach einiger Zeit aber in einer gewaltigen ringförmigen Formation aus Geschossen detonieren. Alle Ufos entspringen aus einem weißen Warpgate, das nicht unbedingt im Blickfeld des Spielers sein muss und kommen immer nur einzeln vor.

Zielsuchraketen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch schlimmer als die meisten Ufos sind die Raketen, die ganz unvermittelt aus einer zufälligen Richtung auf die Position des Spielers zu rasen und mit einem anschwellenden Warnton angekündigt werden. Hier hilft nur sich rechtzeitig in Richtung des Angreifers zu drehen, den Rückwärtsgang einzulegen, und das im Zickzackkurs anfliegende Geschoss per Dauerfeuer auszuschalten.

Joysticksteuerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Hö, was ist denn das? Schießt nicht und piept? Da gehen wir doch mal näher ran um zu gucken...*PENG!*

Joystick alle Richtungen: Steuerung des eigenen Gefährts. Feuerknopf: Feuern, gedrückt halten für Dauerfeuer.

Tastaturbelegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Titelbild:

  • F5 : Schwierigkeitsgrad festlegen (Novice: "gähn!", Advanced: "oha!", Expert: "WTF???"), je höher der Schwierigkeitsgrad, desto mehr Punkte erhält man.
  • F7 : Spielstart.
  • 1  bis 8 : Spiel in einem der insgesamt 8 Level anwählen, der Level muss allerdings zuvor bereits "freigespielt", d.h. erreicht worden sein. Danach starten mit F7 .

Im Spiel:

  • F1 : Spielabbruch.
  • Leertaste : Pause, danach Joystick alle Richtungen zum Fortsetzen.



Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Falls sich ein weißes Ufo-Warpgate vor einem materialisiert, gleich draufhalten, mit etwas Glück erwischt man das Ufo noch, bevor es einem gefährlich werden kann.
  • In späteren Leveln ist es wenig ratsam, sich den Ufos zu nähern, da diese unvermittelt ganze Geschosssalven abfeuern können.
  • In der Warpphase zwischen den Leveln nur kurze korrigierende Steuerbewegungen machen und sich nicht von den Störgeräuschen beeindrucken lassen.
  • Während eines Raketenangriffs nie direkt nach hinten zurückweichen, sondern diagonal für den Fall, dass man an einer Säule hängenbleibt.


Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der CSDb gibt es Cracks mit verschiedenen Trainermöglichkeiten; z.B. die Version von Remember hat alle Trainermöglichkeiten, die man sich wünschen kann.

Falls sie nicht zur Hand ist, kann man auch POKE 30430,0 oder POKE 34722,0 für Unverwundbarkeit ausprobieren (nicht getestet!).

Es gibt übrigens auch eine Version mit nachträglich eingebauter und abspeicherbare Highscoreliste und ein paar anderen schicken Extras der Gruppe "Raiders of the Lost Empire".

Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note):
6.25 Punkte bei 16 Stimmen (Rang 729).
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C64Games 6 29. Juni 2013 - "gut" - 18.885 downs
Lemon64 7,7 29. Juni 2013 - 52 votes
C64.com 7 29. Juni 2013 - 3198 downs
Kultboy.com 7,78 29. Juni 2013 - 9 votes
Happy Computer Test ohne Bewertung Ausgabe 07/84
Power Play 65% Ausgabe 07/91
ZZap64 90% Ausgabe 05/85
Rombachs C64-Spieleführer 8 September 1984 - "Urteil 2"



Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Robotron2084: "Encounter fängt ganz schön fade an, steigert sich dann aber Level für Level bis in ein geradezu irrwitziges Tempo, bei dem die Geschosse kreuz und quer fliegen und man mitunter mit mehr Glück als Verstand dem Feuerhagel der Gegner bzw. einer anfliegenden Rakete nur um Haaresbreite entkommt. Das Spiel leidet meiner Meinung nach aber an einem entscheidenden Designfehler: und zwar, dass man den vorherigen Level wiederholen muss, wenn man die Zwischensequenz nicht übersteht, und das kann schnell nerven, wenn man zum wiederholten Male die langweiligen ersten paar Level durchstehen muss. Hier wäre es besser gewesen, den Spieler einfach ein Leben verlieren und ihn danach in den nächsten Level zu lassen. Auch hätte man die verschiedenen Ufotypen ruhig durch die Verwendung spezifischer Sounds kennzeichnen können, das hätte zum einen mehr Atmosphäre und zum anderen eine Erkennungsmöglichkeit für den Spieler gegeben, mit welcher Art Angreifer er es zu tun hat. Ich finde das Spiel nicht übel, programmiertechnisch sogar beachtlich, auf Dauer allerdings ein wenig zu monoton um mich lange zu fesseln. 6 von 10 Punkten."

Rombachs C64-Spieleführer: "Die Innovation liegt in der graphischen Darstellung. Ähnliche Spiele sind z. B. Stellar 7 oder Battlezone. Encounter gefällt mir besser (Urteil 2)."[1] Die vollständige Beschreibung des Spiels findet sich hier.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Taktik keine Spur: bei Backlash wird nur noch alles pulverisiert.

1987, also vier Jahre vor der Encounter-Version für den Amiga, entwickelte Paul Woakes "Backlash", einen inoffiziellen Nachfolger von Encounter für den Amiga und den Atari ST. Bei diesem Spiel liegt der Schwerpunkt mehr auf Action und man wird nonstop auch von mehreren Gegnern gleichzeitig angegriffen. Die Säulen fehlen hier fast vollkommen und es gibt auch keine Zwischensequenz, so dass Backlash eher ein wüstes Ballerspiel als eine Vertiefung und Weiterentwicklung der Encounter-Idee ist. Mit dem für die Zeit spektakulären 3D-Vectorgrafik Actionadventure Mercenary - Escape from Targ und dem Nachfolger Mercenary - The second City gelang Paul Woakes 1985 ein Achtungserfolg.

Screenshot-Vergleich verschiedener Umsetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Atari 8Bit Version.
Amiga Version.
Fan-Remake für PC.


Videomitschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Longplayspezialist DerSchmu spielt Encounter für uns durch (gekürzte Version).



Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Vorderseite Novagen-Version.
Rückseite Novagen-Version.




Vorderseite Synapse-Version.
Rückseite Synapse-Version.



Kassette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Encountertape.jpg



Werbeanzeige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Anzeige für den europäischen Raum.
Kombinierte Anzeige mit Quasimodo von Synapse Software für den amerikanischen Markt.



Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Topscore von Robotron2084
  1. Robotron2084 - 123.900 (17.10.2013)
  2. Blubarju - 99.100 (23.09.2013)
  3. Ivanpaduano - 11.900 (16.07.2019)
  4. TheRyk - 5.400 (22.08.2013)


2. Platz von Blubarju 3. Platz von Ivanpaduano
2. Platz von Blubarju 3. Platz von Ivanpaduano


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Quellen

  1. Oswald Reim, Martin Scholer: "Rombachs C64-Spieleführer", Rombach, 1984, Seite 112f.