Pitfall II

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Pitfall II
Titelbild
Spiel Nr. 678
Bewertung 6.56 Punkte bei 18 Stimmen
Entwickler David Crane, Tim Shotter
Firma Activision
Verleger Activision, Firebird
Musiker Tim Shotter
Release 1984
Plattform(en) Apple II, Atari VCS, Atari 800, C64, ColecoVision, MSX, Spectrum, TRS-80
Genre Platformer
Spielmodi Einzelspieler
Steuerung Icon Port1.pngIcon joystick.png
Medien Icon kassette.png Icon disk525.pngIcon cartridge.png
Sprache Sprache:englisch
Information Vorgänger: Pitfall!
aka Pitfall II - The lost Caverns


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Harry ist wieder da! Der Held und Abenteurer aus Pitfall! hat eine neue Herausforderung zu bestehen: Mit seiner Nichte Rhonda sowie deren Katze Quickclaw reist er in den peruanischen Dschungel, um in der versunkenen Stadt Machu Pichu nach dem sagenumwobenen Diamanten von Raj zu suchen. Dass in den unterirdischen Kavernen auch noch 28 gestohlene Goldbarren gelagert sein sollen, ist für unsere Helden ein zusätzlicher Ansporn. Unglücklicherweise werden die drei jedoch kurz nach ihrer Ankunft getrennt, so dass Harry nun nicht nur den Diamanten, sondern auch seine Gefährten wiederfinden muss.

Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Harry in Aktion

Die Grafik des Spiels Pitfall II orientiert sich unverkennbar am Vorgänger, wurde im Vergleich dazu aber etwas aufgehübscht. Die C64-Version sieht im Vergleich mit den anderen Systemen sehr ansprechend aus, ist aber ein gutes Stück davon entfernt, die grafischen Möglichkeiten des Systems voll auszunutzen, vermutlich als Folge der Portierung vom grafisch schwächeren Atari VCS. Geht es an der Oberfläche immerhin noch recht farbenfroh zu, so zeigen sich die unterirdischen Kavernen in relativ monotonen Brauntönen. Die pixelige Darstellung der Sprites ist auch für ein Spiel von 1984 nicht optimal. Der Sound besteht aus einer sich ständig wiederholenden Melodie nach Art einer Jahrmarktdrehorgel, welche zunächst recht heiter wirkt, aber nach kurzer Zeit für einen üblen Ohrwurm beim Spieler sorgt und unbeteiligte Zuschauer in eine tiefe Trance versetzt. Unterbrochen wird der monotone Dudelsound nur während des später im Spiel stattfindenden Ballonflugs, danach geht es im alten Stil weiter. Davon abgesehen gibt es nur einige wenige Soundeffekte z. B. beim Springen oder Einsammeln von Goldbarren.
Bei dem Spiel handelt es sich um ein klassisches Jump & Run mit einigen wirklich netten Einfällen wie Schwimm- und Flugeinlagen. Die Grafik wird kurioserweise zwar vertikal gescrollt, jedoch horizontal bildschirmweise umgeschaltet. Ein ungewöhnliches, schon aus dem ersten Teil bekanntes Feature ist auch die Tatsache, dass Harry bei Berührungen von Gegnern kein Leben verliert, sondern lediglich zum zuletzt berührten Ausgangspunkt zurück transportiert wird. Diese Ausgangspunkte sind an diversen Stellen im Spiel platziert und durch ein rotes Kreuz auf dem Boden markiert. Beim Betreten eines solchen Kreuzes wird dieses jeweils als neuer Ausgangspunkt festgelegt. Während des Rücktransports zum letzten Ausgangspunkt werden Harry kontinuierlich Punkte abgezogen, so dass sich Kollisionen mit Gegnern lediglich auf den Highscore auswirken. Das Spiel kann jedoch vom letzten Kreuz aus beliebig oft fortgesetzt werden.

Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tastatur
  • F1  - Neues Spiel starten (auch jederzeit im Spiel möglich).
  • RESTORE  - Laufendes Spiel abbrechen.
  • RUN/STOP  - Spiel pausieren/fortsetzen.

Die Gegner bestehen aus Skorpionen, welche über den Boden krabbeln, Fröschen, die über Luken im Boden hin und her springen, sowie Fledermäusen und Geiern, die in den Höhlen umher flattern. Zu guter Letzt ist auch das Wasser kein ruhiger Aufenthaltsort, da sich dort Zitteraale herumtreiben.

Harry im Wasser.

An einer bestimmten Stelle in der Unterwelt von Machu Pichu kann Harry seinen Weg nur fortsetzen, indem er sich mit einem beherzten Sprung an einem vorbeifliegenden Ballon festklammert. Um nun die diversen Kammern mit den darin gelagerten Goldbarren zu erreichen, muss der Ballon so gesteuert werden, dass er im richtigen Augenblick von einer vorbeifliegenden Fledermaus zum Platzen gebracht wird. Hierzu lässt sich nicht nur die Flugrichtung des Ballons verändern, sondern auch seine Geschwindigkeit durch Drücken bzw. Ziehen am Joystick. Mit etwas Geschick landet Harry so auf der gewünschten Plattform, andernfalls muss das Ganze von vorne versucht werden.

Harry am Ballon.

Harry beginnt interessanterweise nicht mit null Punkten, sondern stattdessen mit genau 4.000. Das Aufsammeln eines Goldbarrens wird mit 5.000 Punkten belohnt. Nichte Rhonda wiederzufinden bringt 10.000 Punkte, das gleiche gilt für Katze Quickclaw. Eine im Dungeon versteckte steinzeitliche Ratte wird mit 15.000 Punkten belohnt und der sagenumwobene Raj-Diamant sogar mit 20.000. Die maximal zu erreichende Punktzahl beträgt damit 199.000.

Rhonda ist gerettet!

Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spiel ist beendet, sobald man den Ring, die Nichte und die Katze eingesammelt hat.

Karte von Machu Pichu

Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cheats entfallen eigentlich bei diesem Spiel, da der Held nicht sterben, sondern lediglich Punkte verlieren kann. Die Version von Remember enthält dennoch einen Trainer, der Harry auf Wunsch unverwundbar macht.

Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note):
6.56 Punkte bei 18 Stimmen (Rang 622).
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C64Games 6 17. Dezember 2013 - 19130 downs
Lemon64 7.8 17. Dezember 2013 - 130 votes
Zzap!64 60% Juni 1987 - Seite 35


Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flodder: "Eines meiner ganz frühen C64-Spiele, dem man sein Alter und die Herkunft vom Atari VCS deutlich anmerkt. Mit Sicherheit ein Klassiker des Genres den man gespielt haben sollte, und der auch durchaus Spaß macht. Für längere Zeit fesseln kann dieses Spiel mich aber nicht mehr, da man nach einigen Minuten eigentlich schon alles gesehen hat. Egal wie tief man in die Kavernen vordringt, Gegner und Spielablauf bleiben stets die Gleichen. Spätestens wenn man den Ballonflug absolviert hat, gibt es eigentlich nichts Neues mehr zu entdecken. Ein paar andere Gegner im weiteren Verlauf des Spiels, beispielsweise die Krokodile aus dem ersten Teil, hätten dem Spielwitz sicher gut getan."

Rombachs C64-Spieleführer II: "Pitfall II ist eines der wenigen Such- und Kletterspiele, von denen man sagen kann, daß sie interessant und spannend sind. Bei Pitfall II wurde eine raffinierte Handlung mit einer sehr schönen Grafik untermalt. Zu bemerken ist, daß es keine unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen gibt. Dadurch verliert das Spiel zwar an Reiz, wenn man es einmal geschafft hat, Rhonda und Quickclaw zu befreien. Doch bis zu diesem Erfolg wird man viele Versuche benötigen und lange, spannende Stunden vor dem Computer verbringen. Pitfall II muß wohl mit zu den besten Such- und Kletterspielen gerechnet werden."[1] (Urteil 3)[2] Die vollständige Beschreibung des Spiels findet sich hier.

Camailleon: "Eigentlich ganz nett, die Grafik ist erträglich und die Möglichkeit zu Schwimmen und mit dem Ballon zu fliegen und dies steuern zu können sind schon toll. Worauf man hätte verzichten können sind die langen Phasen auf dem Weg zur Katze in denen man abwechselnd unter der Fledermaus und dem Geier (?) durch muss. Da die Ausgangspunkte natürlich besonders fies gewählt sind kann es einem leicht passieren dass man die beiden Passagen etliche Male durchlaufen muss, weil man beim vorletzten Tier der Passage einen Pixel zu weit rechts oder links gestanden hat. Das kostet Nerven und ist aus meiner Sicht unnötig. Dadurch dass es kein Game Over gibt, kann man entweder nur entnervt aufgeben oder es doch noch schaffen.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spiel wurde für den C64 sowohl auf Diskette und Kassette als auch auf Steckmodul veröffentlicht.

Die Atari 800-Version des Spiels bot einen zweiten Level der gleichen Größe bezogen auf den ersten, der nach dem Einsammeln aller Gegenstände spielbar war. Da der Publisher Activision keine Bevorzugung eines bestimmten Systems wünschte, manche Plattformen aber nicht genügend Speicherplatz für einen zusätzlichen Level boten, wurde den Programmierern die Erweiterung des Spiels untersagt. Diese fügten den zweiten Level dennoch als "Easter Egg" ein, nach Abschluss des eigentlichen Spiels kann Harry eine Art Portal durchschreiten, und gelangt so in den zweiten Level, der sich erheblich vom ersten unterscheidet. U.a. sind dort die im späteren Verlauf des ersten Levels schmerzlich vermissten zusätzlichen Gegner (z.B. Feuerameisen oder Fledermäuse, die sich nach dem Zufallsprinzip bewegen) anzutreffen. Auch das Leveldesign ist jetzt erheblich abwechslungsreicher, was die Atari 800-Version zur mit Abstand empfehlenswertesten Variante des Spiels macht.

Die ursprüngliche Version für das Atari VCS war als Killer-Applikation für dieses System geplant, und sollte nur das erste aus einer Reihe von neuen Spielen werden, für die David Crane, der nicht nur Programmierer sondern auch gelernter Hardware-Ingenieur ist, extra eigene Custom-Chips entworfen hatte. Diese waren in die VCS-Steckmodule integriert und besserten die Mitte der 80er-Jahre doch schon recht angestaubten Grafik- und Soundfähigkeiten der alten Atari-Hardware erheblich auf. Durch den Zusammenbruch des Videospielemarkts erschienen jedoch keine weiteren Module mit dem von Crane entwickelten Hardware-Update mehr. Die gängigen Heimcomputersysteme, auf welche das Spiel außerhalb des VCS portiert wurde, benötigten diese ohnehin nicht.

Die Spiele der Pitfall-Reihe erreichten eine ungewöhnliche hohe Verbreitung, da für die meisten gängigen Computersysteme der 8-Bit-Ära Portierungen programmiert wurden.

Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Vorder- und Rückseite der Spielverpackung.



Werbeanzeige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Pitcover2.jpg

Anzeigenwerbung für das Spiel.
Pitfall2advert2.jpg

Eine weitere Version der Anzeigenwerbung.
Pitfall2advert3.jpg

Und noch eine Version.



Theme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die musikalische Untermalung besteht aus zwei Melodien, von denen die erste nur ein Mal bei Spielstart erklingt, bevor die zweite endlos erklingt. Die nachfolgende Galerie zeigt diese Melodien in der üblichen Notenschreibweise. Für eine kreative Weiterverwendung stehen die Noten auch als PDF-Dokument (Datei:Pitfall2 Theme PDF.pdf) und in der ABC-Musiknotation (Datei:Pitfall2 Theme.abc.txt) zur Verfügung.

Musiknoten der Startmelodie, rekonstruiert durch Mitprotokollieren aller Schreibzugriffe auf den SID
Musiknoten der dauerhaft wiedergegebenen Begleitmelodie



Andere Versionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Atari VCS - das Original
Apple II mit verbesserter (?) Grafik
ZX Spectrum - Schrecken aller Augenärzte



Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Topscore von Radi1975
  1. Radi1975 - 199.000 - completed (28.05.2017)
  2. Camailleon - 147.817 (29.12.2013)
  3. Equinoxe - 70.197 (28.03.2014)
  4. Flodder - 57.535 (17.12.2013)


2. Platz von Camailleon 3. Platz von Equinoxe
2. Platz von Camailleon 3. Platz von Equinoxe


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Pitfall II: Lost Caverns Sprache:english


Quellen

  1. Pascal Ciampi, Ralf Tellgmann: "Rombachs C64-Spieleführer II", Rombach, 1986, Seite 175f.
  2. Pascal Ciampi, Ralf Tellgmann: "Rombachs C64-Spieleführer II", Rombach, 1986, Seite 385