Chuckie Egg

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Chuckie Egg
Chuckie Egg
Spiel Nr. 1068
Bewertung 6.40 Punkte bei 5 Stimmen
Entwickler Nigel Alderton, Sean Townsend, Mike Webb
Firma A&F Software (A'n'F Software Ltd),
Verleger A&F Software, Icon Design (Pick & Choose), M.C. Lothlorien, Aackosoft, Pubblirome/Game 2000
Musiker Sean Townsend
Release 1984
Plattform(en) Amstrad CPC, Amiga, Atari 8-bit, Atari ST, Acorn Electron, C64, MSX, ZX Spectrum, Dragon
Genre Platformer
Spielmodi Einzelspieler
bis zu 4 Spieler (abwechselnd)
Steuerung Icon Port2.pngIcon joystick.png Icon tastatur.png
Medien Icon kassette.png
Sprache Sprache:englisch Sprache:italienisch
Information Nachfolger: Chuckie Egg 2
aka Oche Felici Sprache:italienisch


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die einen ist es ein handelsüblicher Platformer, für die anderen ist es die längste Bauernhof-Simulation der Welt: Chuckie Egg heißt das ursprünglich für den ZX Spectrum programmierte Spiel, in dem Hühnerwirt Harry durch seine acht Ställe flitzt und dabei Eier einsammelt. Weil Harry jedoch recht fortschrittliche Tierhaltungsstandards etabliert hat, besitzen seine flatternden Freunde fantastische Freiräume, sodass er stets auf der Hut sein muss – denn bei direktem Kontakt mit ihnen verliert er direkt ein Leben. Apropos Hut, Harrys merkwürdige Pfadfindermütze zählt vermutlich zu den kuriosesten Kopfbedeckungen der gesamten C64-Geschichte, aber dazu später mehr.


Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt acht Ställe hat der Hühnerwirt, in denen er seinen Tieren vorbildlich viele Auslaufmöglichkeiten lässt. Die wuseligen Wurmvertilger können sogar Leitern hoch- und runterklettern, so dass Harry wirklich immer aufpassen muss, ihnen nicht über den Weg zu laufen. Da das Spiel 40 Level besitzt, kann man jeden Stall insgesamt fünfmal passieren – bei mehr oder weniger zunehmendem Schwierigkeitsgrad.

Die Screens sind sehr spartanisch gestaltet. Außer den wesentlichen Spielelementen (Plattformen, Leitern, Harry, seine Hühner) ist nicht viel zu sehen. Und auch das, was zu sehen ist, weckt nicht unbedingt Vorfreude auf dieses Spiel. Allein schon die Hauptfigur selbst sieht äußerst kurios aus – als hätte jemand auf den armen Bauern draufgetreten, bevor das Spiel losging. Insbesondere seine Pfadfindermütze ist ganz platt und lang, und in einen Farbeimer ist er wohl auch gefallen, wie sonst sind seine blauen Haare, die rosa Haut und die roten Augen zu erklären?

Immerhin kann er schnell laufen und gut springen, und das ist wichtig bei diesem Spiel, wo man stets den Hühnern ausweichen und schnell die Eier einsammeln muss, bevor die Uhr abläuft. Das Federvieh scheint übrigens in die gleichen Eimer gefallen zu sein, so quietschbunt, wie sie da alle ihre Zufallsschleifen drehen (die bei genauerem Hinschauen gar nicht immer so zufällig sind).

So großzügig die Farben auch verteilt wurden - gespart wurde auf jeden Fall bei den Soundeffekten. Eine Musik darf man nicht erwarten, nur für ein paar FX-Elemente aus der Kategorie „besonders nervig“ hat das Budget gereicht. Auch in der Landwirtschaft rollt der Rubel nicht mehr so wie früher. Stattdessen kann Chuckie Egg mit kniffliger Gestaltung der einzelnen Levels punkten, insbesondere bei den späteren Stallungen und den höheren Leveln.

Oben links sitzt übrigens die ganze Zeit eine Entenmutter. Sie ist in einem Käfig gefangen und wird wirkt ruhig und ungefährlich. Aber der Schein trügt, wie so oft im Leben. Hat man alle acht Ställe durchlaufen, so beginnt Level 9, und ab jetzt wird die Entenmama freigelassen, die fortan ihren aufgestauten Hass auf den Eierdieb herauslässt und ihn unerbittlich durch alle acht Ställe jagt (Level 9 bis 16).

Glücklicherweise bekommen es auch die Hühner mit der Angst zu tun und verlassen fluchtartig das Gelände. Sie kehren erst ab Level 17 zurück, also mit dem Beginn der dritten Schleife durch die acht Hühnerställe, sodass es für Harry immer schwerer wird, voranzukommen, denn nun hat er es mit der geballten Kraft von Ente und drei Hühnern zu tun. In der vierten Schleife ab Level 25 kommen allerdings noch zwei weitere Flattermänner hinzu, und wer es bis Level 33 schafft, muss in der fünften und letzten (Dauer-)schleife dann sogar den Turbo einlegen, denn nun werden alle Tiere noch eine Spur schneller, als wäre das Spiel nicht zuvor bereits schwer genug gewesen.


Und so sieht das Spiel aus: Oben rechts unser Harry, oben links die gefangene Entenmutter, und überall im Stall verteilt die Hühner, die Eier und das Futter, zwischen Leitern, Plattformen und Lift.
Achtung: Ab Level 9 entflieht die Entenmami ihrem Käfig und macht fortan Jagd auf Hen House Harry, wie er im Englischen heißt.



Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziel, Spielweise, Elemente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch einmal kompakt zusammengefasst: Ziel ist in jedem der 40 Level, die Eier einzusammeln, ohne mit der Entenmama oder den Hühnern in Kontakt zu kommen. Tödlich sind ebenfalls Sprünge nach unten aus dem Bildschirm heraus sowie Kollisionen zwischen oberem Bildschirmrand und dem bereits mehrfach erwähnten übergroß-platten Pfadfinderhut, den Hühner-Harry tapfer durch alle 40 Level schleppt, obwohl er sicherlich eine ziemliche Sichtbehinderung für ihn bedeutet.

Gleichzeitig tickt oben eine Uhr, die aber zugegebenermaßen großzügig viel Zeit lässt, um die Aufgabe zu erfüllen. Hier und dort liegt dreieckiges Hühnerfutter herum, das man einsammeln kann, um Bonuspunkte zu bekommen. Und das lohnt sich, gibt es doch alle 10.000 Punkte ein Extraleben gratis – sehr wertvoll, denn so schlicht das Spiel auch wirken mag, seine Stärken hat Chuckie Egg eben in der spielerischen Herausforderung. Nach hinten heraus mehren sich die klug designten Level mit tückischen Stellen, bei denen clevere Lösungsstrategien erarbeitet werden müssen und das eine oder andere Zusatzleben im Gepäck wahrlich nicht schadet. Und bei Chuckie Egg sollte der Gepäckkoffer groß sein, denn man kann hier Unmengen von Extraleben sammeln wie bei kaum einem anderen Spiel.

Sehr tolerant ist das Spiel bei Sprüngen. Springt der Hühnerwirt mal irgendwo gegen oder fällt aus Versehen durch ein Loch, so bedeutet dies nur selten den sofortigen Tod. Stattdessen bullert der eifrige Eiersammler einfach wie ein Flummi hier und dort gegen Hindernisse und kommt auf der nächstbesten Plattform schadlos wieder auf, wie weit sie auch entfernt sein mag, und das bemerkenswerterweise sogar, ohne seinen Hut zu verlieren. Nur wenn er in ein Loch am unteren Bildschirmrand fällt oder eines der Tiere berührt, lässt er beim Springen ein Leben.

Unfassbar nervig kann das Spiel werden, wenn man höhere Level erreicht (circa ab Level 23). Dort versperren die gefiederten Freunde, die ja weitgehend per Zufall ihre Wege gehen, mitunter die Bereiche, in denen noch Eier zu sammeln sind. Dadurch wird das ganze Abenteuer zu einer anstrengenden Geduldsprobe. Man weicht, wenn man es schafft, minutenlang Ente und Hühnern aus, bis sich endlich mal eine Möglichkeit ergibt, die Zielpassage zu erreichen. Manche Aufgabe grenzt an Unmöglichkeit und Unmenschlichkeit, und man fragt sich, ob die Programmierer ihr Spiel jemals selbst ausprobiert und Harry durch alle 40 Level manövriert haben. Wer Chuckie Egg schon einmal sehr intensiv gezockt hat, der wird ahnen, dass sie es wohl eher nicht getan haben.

Schließlich sei nun noch erwähnt, dass Harrys fortschrittliche Stallungen teilweise auch über Fahrstühle verfügen. Wie bei einem Paternoster kann man dort jederzeit auf- und abspringen, und wenn der Lift durch die Decke geht, dann kommt er einfach unten wieder aus dem Boden. Ein Meisterstück der Ingenieurskunst, dessen Funktionsweise leider in Vergessenheit geraten ist, aber mit Hinblick auf technische Herausforderungen der Zukunft eventuell doch noch einmal genauer untersucht werden sollte. Einzigartige technologische Wissensschätze könnten hier geborgen und neu genutzt werden.

Steuerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In alle Richtungen: Die Lenkung erfolgt klassisch über die Joystickrichtungen. Hoch/Runter geht natürlich nur auf den Leitern. Falls man in einem Sprung an einer Leiter vorbeikommt und nach vorn/hinten zieht, so bleibt man an dieser Leiter hängen!
  • Joystick nach vorne und Feuerknopf drücken: Sprung nach oben (am oberen Ende der unteren Hälfte einer geteilten Leiter kann man mit diesem Sprung die obere Hälfte erreichen!).
  • Joystick nach rechts und Feuerknopf drücken Joystick nach links und Feuerknopf drücken: Springen nach rechts oder links (auch auf Fahrstühle).


Hier das schwierige Level 23. Hühner und Entenmutter sorgen nun gleichermaßen für Stress beim Hühnerwirt. Den schwierigsten Part hat Harry aber bereits geschafft: Er ist über die linke Seite nach oben gestiegen, am rosa Huhn vorbei und hat dort die besonders schwierigen Eier bereits geborgen.
Nun befinden wir uns bereits in der vierten von fünf Schleifen. Level 31 ist mit inzwischen fünf Hühnern noch schwerer als Level 23 und wird wohl nur noch von Level 32, 39 und 40 übertroffen. Harry hat sich hier allerdings bereits schön auf der rechten Seite freigespielt, er muss nur vor der Ente nach oben klettern und dann links die besonders schwierigen Eier bergen, dann hat er den wichtigsten Part gemeistert.



Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die schlichte Optik kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Programmierer durchaus einige knifflige Stellen in die Level eingebaut haben. Mehrfaches Durchdenken einiger schwieriger Passagen führt oft dazu, dass einem plötzlich einfachere Lösungswege für scheinbar kaum lösbare Eierfundstellen auffallen, bei denen man eben noch ratlos davor stand und sich fragte: Was Huhn?
  • Ein sehr wichtiges Element ist der Sprung direkt auf eine Leiter. Hält man den Joystick im Flug nach oben oder unten, so kann man bei einem Sprung quer durch den Bildschirm direkt eine Leiter erklimmen. In späteren Leveln sollte man dies unter Druck möglichst oft „on the fly“ einsetzen.
  • In der Level-Serie 1/9/17/25/33 tendieren die Hühner dazu, erst einmal oben nach dem rechten zu schauen, und erst später unten herum zu schwarwenzeln. Dementsprechend sollte man seine Eiersuche genau andersherum planen.
  • Die Level-Serie 7/15/23/31/39 wird oftmals als besonders schwer und unfair empfunden – nicht zu Unrecht! In Level 23 sollte man sich auf der linken Seite einen bestimmten Weg einstudieren, um die drei Leitern oben zu erreichen. In Level 31 wird es unmenschlich; dort ist es am besten, die Laufwege der Hühner rechts genau zu analysieren und sie dann durch mehrfaches Hin- und Herspringen zwischen Lift und Leitern so zu überlisten, dass der Sprung nach links oben möglich wird. Level 39 ist möglicherweise gar nicht zu schaffen.
  • Die Level-Serie 8/16/24/32/40 erreicht spätestens bei Level 32 eine unverschämte Dauer, da oben rechts und links der Pfad nach ganz oben durch je ein Huhn versperrt ist. Mit sehr viel Geduld lassen sich aber die Momente nutzen, in denen diese Hühner ihre Leiter heruntersteigen und zum Bildschirmrand watscheln. Mit etwas Glück können dann auch das Huhn oben im Zentrum passiert und ein oder zwei Eier eingesammelt werden.


Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der CSDb gibt es Cracks mit Trainerfunktion.

Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note):
6.40 Punkte bei 5 Stimmen (Rang 685).
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C64Games 7 31. August 2021 - "7" - 21075 downs
Lemon64 7,3 31. August 2021 - 55 votes
READY64 7 31. August 2021 – "7 – 2 voti "
c64.com 8,5 31. August 2021 – "8,5 – 2 votes "



Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pattensen Power: "Durchschnittlicher Platformer mit mäßiger Grafik und noch mäßigerem Sound, der aber immerhin nicht leicht zu meistern ist und somit eine passable spielerische Herausforderung darstellt, wenn man sich denn mit der eher schlichten Gestaltung und der langen Spieldauer anfreunden kann. Spätestens ab der dritten Schleife wird es schön knackig schwer, manchmal aber auch unfair. Extrem nervig sind die Passagen, in denen man lange darauf warten muss, bis sich die Hühner endlich in die richtige Position begeben. Unter dem Strich für mich 5 Punkte (davon einen für den Pfadfinderhut), also 5/10."

Rombachs C64-Spieleführer: "Es gibt zwar bessere Spiele ähnlicher Art, doch Turniere zu viert kann man nur mit wenigen Programmen veranstalten. (Urteil 3)."[1] Die vollständige Beschreibung des Spiels findet sich hier.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Cover lässt daran zweifeln, dass Hühnerwirt Harry tatsächlich nur friedlich die Eier seiner gefiederten Freunde einsammeln will.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wer Chuckie ist, bleibt unklar. Laut Anleitung heißt die Hauptfigur Harry. Bleibt eigentlich nur die Ente.
  • Level 3 weist eine überraschende Ähnlichkeit zu einem Level aus Donkey Kong auf.

Theme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das nachfolgende Bild zeigt die Titelmelodie in der üblichen Notenschreibweise (es handelt sich dabei um den Ententanz). Für eine kreative Weiterverwendung der Melodie stehen die Noten auch als PDF-Dokument (Datei:ChuckieEgg Theme PDF.pdf) und in der ABC-Musiknotation (Datei:ChuckieEgg Theme.abc.txt) zur Verfügung.


Musiknoten der Titelmelodie, rekonstruiert durch Mitprotokollieren aller Schreibzugriffe auf den SID



Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Topscore von Ivanpaduano
  1. Ivanpaduano - 817.060 - Level 44 (25.02.2022)
  2. Pattensen Power - 707.360 - Level 39 (29.08.2021)
  3. Tobbe - 319.760 - Level 20 (27.08.2021)
  4. Keule - 52.090 - Level 7 (28.09.2022)


2. Platz von Pattensen Power 3. Platz von Tobbe
2. Platz von Pattensen Power 3. Platz von Tobbe


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Chuckie Egg Sprache:english

Videos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Videomitschnitt auf YouTube Längstes im Netz verfügbares Video zu diesem Spiel, das immerhin bis Level 23 geht – was keine Überraschung ist, denn dies ist das erste extrem schwere Level, das nur mit viel Übung zu überstehen ist. Wer es schafft, kommt meist bis Level 31 und sitzt dort fest. Nur die allerwenigsten schaffen auch Level 31, dann aber wird man es auch bis Level 39 noch schaffen. Ob dieses Level jedoch überhaupt gelöst werden kann, konnte auch der Autor dieses Artikels nicht endgültig feststellen – schade eigentlich, so kurz vor dem Ziel!

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Oswald Reim, Martin Scholer: "Rombachs C64-Spieleführer", Rombach, 1984, Seite 72
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