Drean

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Drean
Drean Commodore Firmenlogo
Gründungsdatum Ende der 1940'er
Unternehmenssitz Argentinien
Branche Hardware
Website http://drean.com.ar
Informationen Betrachtung bis 1988


Die argentinische Firma Drean produzierte von 1985 bis ca. 1988 aufgrund der damaligen Einfuhrbeschränkungen unter der Lizenz von Commodore Commodore-Heimcomputer für den argentinischen Markt. Vorher und danach wurden Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte produziert.

Produkthistorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einigen Staaten von Südamerika galten in den 1980er Jahren Einfuhrbeschränkungen für gewisse Waren, daher benötigte Commodore für den argentinischen Markt einen Kooperationspartner.[1] [2] Das Abkommen sah für die Firma Drean vor, dass Commodore alle benötigten Teile wie Gehäuse, vorgefertigte Boards und Chips liefert, die dann durch Drean zusammengebaut wurde. Obwohl auf der Verpackung der Produktionsort San Luis angegeben ist, wurden die Heimcomputer jedoch in Brandsen zusammengesetzt. Anlässlich der im Jahr 1978 in Argentinien ausgetragenen Fußball-WM wurde der TV-Standard PAL-N eingeführt, der weder PAL noch 100%ig kompatibel zu NTSC ist. Deswegen mussten für PAL-N angepasste VICs eingebaut werden. Drean produzierte die Verpackung und die Netzteile selber, übersetzte einige der Commodore-Software und -Handbücher auf Spanisch und druckte auf die Gehäuse das Logo "Drean Commodore" und die Einschalt-LED mit "ENC."

DC-16[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Drean Commodore 16 (DC-16) war der erste produzierte Commodore-Computer, der im Jahr 1985 mit einem TED-8365 zusammengebaut wurde. Seine Produktion wurde kurz nach dem Bau des DC-64 eingestellt.

DC-64[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Drean Commodore 64 (DC-64) wurde als nächstes ab Mai 1985 produziert. Es wurden hier fehlerhafte Board-Revisionen A und B aus den USA repariert und mit einem MOS 6572 bestückt, den es in den zwei Versionen RO und R1 gab. Dieser VIC zeigt 312 Rasterzeilen wie ein Standard-PAL-C64, aber pro Rasterzeile vergehen 65 Taktzyklen wie bei einem NTSC-C64. Bei einem europäischen PAL-C64 sind es 63 Zyklen. Interessanterweise bauten argentinische Techniker die so bestückten Boards wieder in den USA auseinander und sendeten Chips und Boards separat nach Argentinien. Dies erklärt u.a. auch, dass zum Teil in DC-64 Boards aus den Jahren 1982/83 Chips jüngeren Zeitraums (1985 bis 1987) eingesetzt sind.

DC-64C[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Drean Commodore 64 C (DC-64C) wurde genau wie der C64C in der USA im Dezember 1986 vorgestellt. Da Commodore jedoch keine neuen VICs für PAL-N entwickelte, wurde die gleichen Boards nur in einem neuen und selbst gebauten Gehäuse verbaut. Weiterhin vermarktete es den DC-64 C ohne das Einverständnis von Commodore und übersetzte die GEOS Version 1.2 ins Spanische. Dies könnte einer der Gründe für die Entziehung der Commodore-Lizenz im Jahr 1988 sein.

DC-128[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Drean Commodore 128 (DC-128) wurde im September 1987 vorgestellt und es wurden nur mehrere 100 Stück verkauft. Der DC-128 war ein normal, importierter C128, der in der USA gebaut wurde, und nur ein entsprechendes "Drean Commodore"-Logo besass. Die Verpackung und das beiliegende Handbuch waren auf spanisch.

Compacto PC[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Drean Commodore PC Compacto war ein Computersystem, das für Schulen bestimmt war. Es bestand (ähnlich dem C128D) aus einem DC-64C oder DC-128, einem 5,25"-Diskettenlaufwerk DC-320 in einem Desktopgehäuse, dem Seikosha-Drucker DC-220 und einem Grün-Monitor.

Peripherien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Peripherien wurden von Drean vorgestellt: Die Datasette 1530, die Diskettenlaufwerke 1541 und 1571, sowie die Drucker MPS 1000 und MPS 1200. Nur die Floppy 1541 wurde unter dem Label "Drean Commodore" vermarktet, d.h. passendes spanisches Handbuch und Verpackung.

Nach dem Vertragsbruch und dem Bau des DC-64C bestand die Peripherie aus der Reihe "Drean Comm":

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mai 1988 stellte Drean noch die PC-Klone: PC I, PC 10-III, PC 20-III, PC 40/AT, PC 60/40 und PC 60/80, sowie die Amiga 500 und Amiga 2000 vor. Es wurden aber nur mit "Drean"-Logo umettikierte Commodore PC-10 und PC-20 gezeigt. Aufgrund des Vertragsbruchs wurden allerdings keine Amigas und PCs von Drean mehr verkauft.

Weiterhin erschienen 27 Ausgaben des Magazins "Revista para usuarios de Drean Commodore" von Dezember 1985 bis März 1988. Nach dem Entzug der Commodore-Lizenz an Drean wurde das Magazin eingestellt und alle Werbeanzeigen verschwanden ab März 1988 in den argentinischen Computermagazinen. Es fand noch ein Restverkauf statt, danach produzierte Drean keine weitere Computersysteme mehr. Es wurden aber bis 1995 noch Fernsehgeräte und Videorekorder produziert.

Schätzungsweise wurden 300.000 Stück von DC-64 und DC-64C verkauft.

Im Jahr 1995 wurde Drean durch die Firma José M. Alladio e Hijos S.A übernommen und die Produktion wurde wieder auf die Herstellung von Waschmaschinen umgestellt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]