Blue Max

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Blue Max
Titelbild von Blue Max
Spiel Nr. 192
Bewertung 7.95 Punkte bei 64 Stimmen
Entwickler
Firma Synapse Software
Verleger US Gold, Synsoft, Ariolasoft
Musiker
HVSC-Datei MUSICIANS/B/Biggs_Stephen/Blue_Max.sid
Release 1983
Plattform(en) C64, Atari 800/XL/XE, ZX Spectrum, PC
Genre Shoot'em Up
Spielmodi Einzelspieler
Steuerung Icon Port2.pngIcon joystick.png Icon tastatur.png
Medien Icon disk525.png Icon kassette.png
Sprache Sprache:englisch Sprache:spanisch
Information Nachfolger: Blue Max 2001


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sequenzen aus dem Spiel.

Blue Max spielt zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Der Spieler steuert einen Doppeldecker und kann gegnerische Flugzeuge, Panzer, Flakstellungen, sowie Gebäude, Brücken, Schiffe und Fahrzeuge zerstören. Als Bewaffnung verfügt man über ein schweres Maschinengewehr und eine limitierte Anzahl von frei fallenden Bomben.

Der Spieler schlüpft in diesem Shooter in die Rolle von Max Chatsworth, einem berühmten (aber fiktiven) Fliegerhelden der Briten. Der Gegner wird durch die bösen, bösen Deutschen repräsentiert. Der Herr Chatsworth hat in good old Germany bei seinen Einsätzen mittlerweile schon eine ganze Menge Schaden angerichtet. Also hat die militärische Führung in Berlin eine begehrte Trophäe auf ihn ausgesetzt. Um die Luftstreitkräfte und die Luftabwehr ein wenig zu motivieren, versprach man für den erfolgreichen Abschuss von Chatsworth den Pour le Mérite. Der Rote Baron lässt grüßen, Max Chatsworth scheint seine britische Version zu sein. Mittlerweile hat sich die Geschichte mit dem versprochenen Orden auch bis nach Großbritannien herumgesprochen - scherzhaft wird Max Chatsworth dort nun auch Blue Max genannt.
Seine aktuelle Mission besteht nun darin, bei Angriffsflügen einige bestimmte Ziele mit seinen Bomben zu zerstören. Dabei handelt es sich vor allem um bestimmte Häuser, aber auch um Schiffe oder wichtige Brücken.


Das Spiel beginnt mit dem Auftanken des Flugzeugs im eigenen Flughafen. Der Pilot sitzt bereits auf seinem Platz, und per Knopfdruck kann das Flugzeug gestartet werden. Hochziehen darf man es jedoch erst, sobald es eine Geschwindigkeit von 100mph erreicht hat. Dann fliegt man einen Kampfeinsatz entlang eines Flusses. In regelmäßigen Abständen besteht die Möglichkeit, zum Auftanken und Reparieren zu landen. Dabei wird auch der Vorrat an Bomben neu aufgefüllt. Im späteren Spielverlauf kann man unter anderem auch feindliche Flughäfen überfliegen - und bei dieser Gelegenheit mit einem Teppich aus Bomben überziehen.


Der Doppeldecker kann nach oben und unten sowie zur Seite bewegt werden. Zusätzlich kann er durch Diagonalbewegungen des Joysticks in Grenzen nach vorne und hinten geflogen werden. Bomben können mit dem Feuerknopf abgeworfen werden, wenn man zeitgleich nach unten steuert.

In den Spieloptionen kann zwischen drei Schwierigkeitsgraden gewählt werden. Gravitation kann auf Wunsch aktiviert werden, was den Schwierigkeitsgrad ebenfalls ein wenig erhöht. Ferner lässt sich beim Joystick hoch und runter vertauschen. Manche Spieler bevorzugen eben einen möglichst authentischen Piloten-Steuerknüppel.


Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blue Max gleicht vom Aufbau her dem Science-Fiction-Shooter Zaxxon, der ebenfalls von Programmierer Peter Adams für den C64 umgesetzt wurde, allerdings erst ein Jahr später. Das Spielprinzip wird aber auf einen historischen Hintergrund umgesetzt. Das Spiel zeichnet sich durch einfache, aber gefällige Grafik sowie ruckelfreies, diagonales Scrolling aus. Im Spiel selbst gibt es keine Hintergrundmusik. Der Titeltrack ist eine Umsetzung von "Rule, Britannia!", das von Thomas A. Arnes komponiert wurde. Er ist sehr eingängig, wenn auch ein wenig simpel gemacht. Ebenfalls eher mau sind die Soundeffekte im Spiel, die aber dennoch eine gewisse Front-Stimmung aufkommen lassen - vor allem wenn man seinen Verstärker ordentlich laut aufdreht.


Screenshots

Bombardierung einer feindlichen Brücke.
Der Feind greift während eines Tankstops an.
Missionsziel feindlicher Flieger - Geschafft!


Ein kurzer Stop für Reparaturen und Treibstoff.
Angriff im Tiefflug! Muhahaha!


Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Flug in niedriger Höhe können mit der Bordkanone auch Panzer, Schiffe und Flakstellungen beschossen werden, die sonst nur mit Bomben zu erreichen sind. Ist man im entsprechenden Tiefflug, färbt sich die untere Statusleiste braun; ist man wiederum zu tief, blinkt die Leiste gelb. In diesem Fall sind Kollisionen möglich.

Gegnerische Flugzeuge (die sich durch ein P in der Statusleiste ankündigen) können abgeschossen werden, sofern man sich auf gleicher Höhe mit ihnen befindet; siehe Pfeil unten rechts, bei gleicher Flughöhe blaue Färbung der Leiste.

Ein eigener Flughafen wird durch ein L in der Statusleiste angekündigt, um zu landen den Flieger in Bodennähe bringen und dann möglichst früh auf die Landebahn setzen. Warten bis nachgetankt, Bomben nachgefüllt und eventuelle Schäden repariert wurden. Den Feuerknopf zum Beschleunigen drücken und ab 100 km/h kann man wieder abheben. Vorsicht: Im späteren Spielverlauf kann es vorkommen, dass gegnerische Flugzeuge beim Überflug Bomben abwerfen, während das eigene Flugzeug aufgetankt wird. Das passiert vor allem dann, wenn Max' Flieger sehr frühzeitig aufsetzt, und schon weit vor dem Hangar zum stehen kommt. Wenn man den Flieger zu spät zum stehen bringt, hat man anschließend ein Problem beim erneuten abheben, da man nicht rechtzeitig auf die nötigen 100mph kommt.

Wind lenkt das Flugzeug kurzzeitig vom Kurs ab und wird durch ein W angezeigt.

Man wird durch gegnerische Flak beschossen, wobei vier Treffer eingesteckt werden können, die die Maschinenkanone (unzuverlässige Auslösung), die Bombenabwurfvorrichtung (unzuverlässige Auslösung), die Lenkung (langsamere Steuerung) und den Tank (Sprit läuft aus) beschädigen können. Beim fünften Treffer wird das Flugzeug zerstört. Welche Teile des eigenen Fliegers bereits beschädigt wurden zeigen unten rechts in der Statusleiste die Buchstaben MBLF an. Dem gegnerischen Flak-Beschuss kann durch Flug in großer Höhe sicher ausgewichen werden.

Brücken können unterflogen werden. Dazu muss man so knapp wie möglich über dem Wasser fliegen und darf nicht nach links oder rechts lenken. Das ist ein Manöver für die verwegensten Joystick-Piloten unter den Blue-Max-Spielern...


Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein britischer Doppeldecker aus dem
Ersten Weltkrieg

Von Zeit zu Zeit trifft man auf spezielle Ziele wie blinkende Flugzeuge, Schiffe, Autos oder Gebäude, die mit einem blinkenden Symbol gekennzeichnet sind. Wird eine bestimmte Anzahl derselben vernichtet, gelangt der Spieler in den jeweils nächsten Abschnitt. Nach der bekannten Flusslandschaft ist dies eine Landstraße, zu deren Seiten jeweils unterschiedliche Gebäude liegen, danach eine Stadt mit Wolkenkratzern. Hier sollte man der Versuchung widerstehen, diese ohnehin unzerstörbaren Bauten anzugreifen, und stattdessen die niedrigen weißen Regierungsgebäude (sehen wie griechische Tempel aus) in der Mitte der Straße bombardieren. Keine Sorge, wenn man eines verpasst - nach der nächsten Landung unternimmt man einen neuen Anflug. Nachdem man drei dieser Regierungsgebäude geplättet hat, wird nach der nächsten Landung die Titelmelodie abgespielt. Danach geht das Spiel von vorne los.


Verpasst man zuviele der gekennzeichneten Objekte, kommen irgendwann keine neuen mehr. Dann kann man auch nicht weiter zur Straße, bzw. zur Stadt gelangen. Aus ist es deswegen aber trotzdem nicht, man fliegt aber endlos immer wieder das selbe Level. Für Highscorejäger ist es daher praktisch, einige markierte Häuser und Einheiten mit Absicht auszulassen.


Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

POKEs
  • Kein Schaden durch Flaks: POKE 17438,0: SYS 32768
  • Unendlich viel Treibstoff: POKE 17925,173: SYS 32768
  • Unbegrenzte Bomben: POKE 25584,173: SYS 32768


Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note):
7.95 Punkte bei 64 Stimmen (Rang 116).
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C64Games 7 8. Mai 2015 - 7 von 10 Punkten - 22882 downs
Lemon 64 8 8. Mai 2015 - 8,3 von 10 Punkten - 225 votes
C64.com 9 8. Mai 2015 - 8,5 von 10 Punkten - 25412 downs
Ready 64 8 8. Mai 2015 - 8,25 von 10 Punkten - 12 votes
Kultboy.com 8 8. Mai 2015 - 7,93 von 10 Punkten - 48 votes
The Legacy 8 8. Mai 2015 - "sehr gut" - 18 votes
Gamebase64 10 A Classic!
Happy Computer - Ausgabe März 1984 - ohne Bewertung - S.36
Computer & Videogames 6 Ausgabe März 1985 - 6 von 10 Punkten - S.25
Home Computing Weekly 6 Ausgabe Februar 1985 - 3 von 5 Punkten - S.25
Your 64 6 Ausgabe April 1985 - 3 von 5 Punkten - S.43
Your Commodore 8 Ausgabe Mai 1985 - 5 von 5 Punkten - S.61
Ausgabe Februar 1985 - 3 von 5 Punkten - S.35
Rombachs C64-Spieleführer 9 September 1984 - "Urteil 1"


Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1570: "Zwar nicht gerade pazifistisch ;-), habe damals aber etliche Stunden mit dem Spiel verbracht. Ein echtes Evergreen, für mich eins der Spiele, das mir sofort beim Thema C64 in den Sinn kommt."

Shakermaker303: "Sehr gelungener Shooter, wenn nicht sogar DER Shooter für den C64. Macht immer wieder Laune. Geniale Steuerung und viele Gimmicks im Spiel machen es für mich zu einem Klassiker. Die Soundumsetzung ist auch gut gelungen, wenn man z.B. Treffer landet oder Treffer einsteckt. Kann ich nur jeden ans Herz legen, der es noch nicht gespielt hat. Höchstpunktzahl 10 selbstverständlich."

Robotron2084: "Blue Max ist ein Zaxxon-Klon der das C64-Gegenstück in JEDER Hinsicht übertrifft. Mitreissende Action und ohrenzerfetzend schrill-laute Explosionen (über Anlage wackelt da wirklich die Wand) ergeben einen der besten frühen Shooter den der Brotkasten erleben durfte. Gestört wird die Perfektion lediglich dadurch, dass man das Spiel nicht erfolgreich beenden kann, sobald man eine gewisse Anzahl an "special Targets" nicht erwischt hat. Es geht dann in einen Endlos-Modus über, wie es für Ballerspiele üblich ist, in dem man dann allerdings wiederum versuchen kann einen möglichst hohen Score anzuhäufen. Für mich ist das Spiel ein wirklich grandioser Asbach-Ur-Oldie und bekommt deshalb auch 8 von 10 Punkten. Gut gemacht, Synapse!"

Shmendric: "Blue Max war und ist einer meiner liebsten Shooter am C64. Obwohl derartige Spiele normalerweise nicht mein bevorzugtes Genre sind, macht mir Blue Max auch heute noch immer wieder mal ein wenig Spaß. Das Spiel stieß von ersten Augenblick an auf mein Wohlgefallen. Das die Handlung unpazifistisch ist, war und ist für mich belanglos. Ich habe das Spiel nie auch nur im Geringsten mit dem Töten von Menschen in Verbindung gebracht. Ein Sprite oder Shape ist für mich nun mal kein Lebewesen, und ein Joystick ist keine Waffe. Blue Max ist Ballerspaß mit Langzeitmotivation. Nach welchem System die Bewertung am Ende vergeben wird (Air Cadet, Flying Tiger) habe ich nie richtig durchschaut."

Rombachs C64-Spieleführer: "Für Leute mit gutem Joystick und Kampfgeist; es ist nicht leicht, auf hohe Punktzahlen zu kommen (Urteil 1)."[1] Die vollständige Beschreibung des Spiels findet sich hier.


Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

PourLeMerite.png
  • In der Ursprungsversion des Spiels befindet sich ein Programmierfehler, der aber nur auftritt, wenn der Spieler am Ende des Levels nicht auf der Landebahn landet, sondern seinen eigenen Hangar bombardiert. (siehe Abschnitt "Videos", für die Atari-Version). Der Fehler tritt ab Minute 1:55 in Erscheinung, daraufhin bricht der Grafikbildschirm zusammen. Der Bug ist ebenso in der Portierung für den C64 enthalten, nicht jedoch beim ZX Spectrum.
  • Bei einem Kriegsspiel wie Blue Max dauerte es im Deutschland der 1980er meist nicht lange, bis ein Antrag auf Indizierung gestellt wurde. Unter anderem wurde angekreidet, dass unmilitärische Konfliktlösungen als Alternative fehlen. Im August 1985 wurde dem Antrag stattgegeben, und Blue Max kam auf die Liste. Die Indizierung des Spiels wurde im Juli 2010 von der BPjM durch Listenstreichung gemäß §18 Abs. 7 JuschG, also wegen Ablauf der 25-Jahres-Frist, aufgehoben (Quelle).
  • Blue Max ist die englische Bezeichnung für den Pour le Mérite, welcher trotz der irreführenden französischen Bezeichnung ein deutscher Orden während des Ersten Weltkriegs war. In Deutschland wurde die hoch angesehene Auszeichnung damals oft locker als Blauer Max bezeichnet.
  • Das Titellied ist eine SID-Version von Rule, Britannia! aus dem 18. Jahrhundert.


Theme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nachfolgende Galerie zeigt die drei Melodien, die den Startbildschirm der Softwarefirma U.S. Gold untermalen (linkes und mittleres Bild) sowie das Titellied (rechtes Bild) in der üblichen Notenschreibweise. Für eine kreative Weiterverwendung aller Melodien stehen die Noten auch als PDF-Dokument (Datei:BlueMax Theme PDF.pdf) und in der ABC-Musiknotation (Datei:BlueMax Theme.abc.txt) zur Verfügung.


Musiknoten der ersten und dritten Melodie, rekonstruiert durch Mitprotokollieren aller Schreibzugriffe auf den SID
Musiknoten der zweiten Melodie
Musiknoten des Titelliedes



Paradoxerweise werden für die Wiedergabe der ersten drei Melodien — unter anderem für die Nationalhymne der USA — die für PAL gültigen Frequenzparameter verwendet, während beim Titellied die Werte für NTSC zum Einsatz kommen.


Videomitschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Das Cover der Kassettenversion
Die Rückseite des Covers




Diskette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Die Diskette des Spiels




Werbeanzeige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Eine Werbeanzeige aus den USA




Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Topscore von PAT
  1. PAT - 36.300 (23.07.2015)
  2. Robotron2084 - 22.190 (10.08.2010)
  3. Helmutx - 19.640 (08.08.2010)
  4. Champ - 14.770 (22.07.2009)
  5. Radi1975 - 11.270 (23.08.2017)
  6. Equinoxe - 9.860 (12.06.2016)
  7. St - 9.570 (18.03.2009)
  8. Blubarju - 8.900 (09.11.2011)
  9. Shakermaker303 - 7.680 (04.02.2020)
  10. Keule - 7.230 (07.07.2019)


2. Platz von Robotron2084 3. Platz von Helmutx
2. Platz von Robotron2084 3. Platz von Helmutx


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP-W11.png Wikipedia: Blue Max (Computerspiel)
WP-W11.png Wikipedia: Blue Max (video game) Sprache:english


Videos

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Oswald Reim, Martin Scholer: "Rombachs C64-Spieleführer", Rombach, 1984, Seite 44